Mit voller Wucht ist ein Baum auf die Schlittenbachbrücke gekracht. Foto: Roller

Opfer von Fällarbeiten. Schwarzwaldverein denkt an Wiederherstellung des Bauwerks.  

Calw-Stammheim - Wanderer müssen derzeit auf einem Umweg den Schlittenbach überqueren. Die Brücke über das Gewässer auf der Anhöhe zwischen Öländerle und der Stammheimer Unteren Mühle ist nicht mehr begehbar. Ein Baum hat sie nämlich entzweit.

Offensichtlich ist das Brückenbauwerk dabei ein Opfer von Fällarbeiten in dem umliegenden Waldgebiet geworden. "Da wurde wohl an der falschen Stelle der Stamm angesägt", mutmaßten Mitglieder des Stammheimer Schwarzwaldvereins bei einer Besichtigung der Unfallstelle.

Mittlerweile ist der rund 38 Meter lange Störenfried beseitigt, und das Ausmaß der Zerstörung ist ersichtlich geworden. Nicht nur der hölzerne Aufbau der Brücke ist kaputt, auch die stählerne Tragekonstruktion ist deformiert und aus ihrer Verankerung gerissen worden.

1998 war sie vom Verein eingeweiht worden, nachdem das hölzerne Vorgängermodell aus dem Jahr 1985 verwittert war. "Die Feuchtigkeit des Schlittenbachtals und das Blätterdach haben ihr zugesetzt", erinnert sich Wegewart Werner Furthmüller. Deshalb war zur Stabilität ein Stahlunterbau angefertigt worden, wie Heinz Zotzel berichtet. Zur Installation der Brücke musste an damals beiden Bachseiten ein Auflager gemauert werden.

"Mit Steinen und Beton haben wir die Grundlage geschaffen", erzählt auch Horst Roller vom Engagement der Vereinsmitglieder, galt es doch, mit der Brücke eine 8,30 Meter lange Strecke zu überbauen. Ein Stein am Rand der Querungshilfe erinnert an die Arbeiten für die Wander-Verbindung.

"Die Neueinweihung war eine meiner ersten Amtshandlungen", sagt Vorsitzender Adolf Saboynik.

Natürlich liegt den SWV-Mitgliedern die Errichtung einer neuen Brücke am Herzen, zumal erst im vergangenen Jahr die zu ihr hinunter führenden Stufen erneuert wurden.

Doch es handelt sich um einen Versicherungsfall, und deshalb ist zunächst Warten angesagt. Der Neubau ist schließlich auch mit Kosten verbunden. "In diesem Sommer bleibt der Weg in jedem Fall gesperrt, Wanderer sollten über den Mühlradweg ausweichen", empfiehlt Saboynik.