Das Zünden von Feuerwerk ist in historischen Innenstädten wie in Calw verboten. Foto: SB-Archiv

Polizei zeigt Präsenz. Stadt appelliert an Vernunft. Lebhafter Silvesterabend für Feuerwehr.

Calw - Eigentlich ist es ja verboten, das Abbrennen von Feuerwerk, Silvesterraketen und Böllern in historischen Innenstädten wie Calw. Verhindern lässt es sich gleichwohl nur schwer. So wurde in der Nacht zum neuen Jahr auf dem Marktplatz kräftig geballert und geböllert. Nennenswerte Vorfälle gab es laut Polizei nicht.

Allein am Marktbrunnen, so berichten Augenzeugen, seien an die 20 Raketen abgeschossen worden. Auch in der Altburger Straße war der Krach von Böllern und Feuerwerk zu vernehmen.

Davon wusste auch die Polizei und zeigte Präsenz. Viel mehr kann man allerdings kaum tun, sagte Polizeisprecher Winfried König gegenüber unserer Zeitung. Kontrollen und Absperrungen machen in einer solchen Nacht wenig Sinn. Seit das Verbot in Kraft ist, haben sich laut König insgesamt gerade mal sechs Vorfälle ereignet.

Fachwerkgebälk könne sich schnell entzünden

Allerdings habe man durch das Verbot, das seit dem 1. Oktober 2010 im Paragrafen 23 des Sprengstoffgesetzes geregelt ist, eine Handhabe gegen mögliche Täter, falls doch was passieren sollte, so König. Ähnlich sieht das Werner Rentschler. Das Verbot ist nach Ansicht des Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Calw sinnvoll. Denn Silvesterraketen können das Fachwerkgebälk in historischen Häusern schnell entzünden. Teilweise große Brände in den vergangenen Jahren in den Altstädten von Tübingen, Esslingen, Rottenburg und Villingen-Schwenningen haben dies gezeigt.

Ansonsten bleibt nur, im Vorfeld an die Vernunft zu appellieren. Das hat die Polizei mit einer in unserer Zeitung veröffentlichten Pressemitteilung getan. Die Stadtverwaltung hat wie in jedem Jahr, seit das Verbot gilt, Flyer und Plakate in den Geschäften der Innenstadt verteilt, so Fachbereichsleiterin Marion Buck.

Dennoch berichtet die Calwer Feuerwehr von einer lebhaften Silvesternacht. Auch sie war kurz vor Mitternacht am Marktplatz präsent. In der Hauptfiliale der Sparkasse haben laut Rentschler Randalierer im Schalterraum mit Silvesterkrachern Brandalarm ausgelöst. Damit nicht genug. Kurz vor diesem Zwischenfall setzte sich ein Löschzug mit 18 Mann in Richtung Haus auf dem Wimberg in Bewegung, weil eine Bewohnerin den Druckknopfmelder betätigt hatte. Ebenfalls auf dem Wimberg haben Randalierer mit Feuwerkskörpern in einem Altkleidercontainer auf dem Parkplatz des Edeka-Markts einen Brand ausgelöst, den die Feuerwehr schnell unter Kontrolle brachte