Informationen vor Ort über die Waldwirtschaft im Nordschwarzwald: der Parlamentarische Staatssekretär und Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Fuchtel (rechts) mit Kreisobmann Friedrich Großhans. Foto: Klein-Wiele Foto: Schwarzwälder Bote

Landwirtschaft: Staatssekretär Fuchtel und Kreischef der Landwirte im Dialog

Simmersfeld-Beuren (k-w). Land- und Forstwirtschaft brauchen dringend mehr Wertschätzung. Darin sind sich der Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Fuchtel und Friedrich Großhans, Obmann der Landwirte im Kreis Calw, einig. "Die ständigen Anfeindungen gegen uns und unsere Familien müssen aufhören", sagte Großhans, als sich der Politiker auf seine Einladung hin mit ihm in Beuren über die aktuelle Situation der Landwirte austauschte.

Unverzichtbarer Wirtschaftszweig braucht Unterstützung

Dabei bedankte sich Großhans ausdrücklich dafür, dass Fuchtel auch als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ständig den direkten Kontakt zu den Bauern in seinem Wahlkreis suche. "Ich freue mich immer wieder, dass wir die drängenden Themen stets ausführlich besprechen können", sagte der Obmann, als er den Politiker, der direkt aus Berlin zu ihm auf den 300 Jahre alten Hof gekommen war, in der Stube begrüßte.

Für das Arbeitsgespräch hatten sich der Politiker und der Bauer eine lange Themenliste vorgenommen. Zur Stärkung zwischendurch gab es hauseigenen Most und gebratene Pilze, die Großhans und Fuchtel zuvor im Wald des Obmanns gesammelt hatten.

Dabei hatte sich der Staatssekretär unter anderem auch über die Waldwirtschaft im Nordschwarzwald informiert. "Wir geben seitens des Bundes in den nächsten Jahren fast eine Milliarde Euro für die Waldwirtschaft aus", so Fuchtel. Dazu gehöre auch die Förderung des Holzbaus. Ihm gehe es speziell auch um die Nutzung des Tannenholzes, das derzeit schlechte Abnahme erziele.

Dies ist auch in den Augen des Obmanns wichtig. Rund ein Drittel der Fläche Deutschlands sei mit Wald bedeckt, erklärte Fuchtel, deshalb brauche dieser unverzichtbare Wirtschaftszweig Unterstützung. Außerdem diene der Wald dem Klimaschutz, denn er produziere Sauerstoff, filtere Schadstoffe aus der Luft, speichere CO2, reguliere den Wasserhaushalt und verhindere Bodenerosion.

Bleibt noch Platz für die konventionelle Landwirtschaft?

Diese Ansatzpunkte beinhalte das Maßnahmenpaket, um die Wälder langfristig zu stabilisieren. Es gehe um aufforsten, Schädlinge bekämpfen und vorbeugen gegen Waldbrände.

Ein vorrangiges Anliegen seiner Partei sei die Bewahrung der Schöpfung und der Erhalt der Lebensgrundlagen künftiger Generationen. Deutschland habe schon 2016 als eines der ersten Länder mit seinem Klimaschutzplan eine langfristige Strategie für eine weitgehende Treibhausgas-Neutralität beschlossen. Jetzt habe der Deutsche Bundestag wichtige Weichen gestellt.

Großhans sorgte sich, dass für die konventionelle Landwirtschaft kein Platz mehr bleibe und sich das Höfe-Sterben weiter fortsetze. Angesichts der großen Herausforderungen, vor der die Familienbetriebe stünden, dürfe man sie nicht alleine lassen, sagte Fuchtel. Sie produzierten Lebensmittel in einer Zeit, in der die Erwartungen deutlich gestiegen seien. Deshalb wolle das Ministerium weiterhin Impulse für die nachhaltige Weiterentwicklung einer ökonomisch tragfähigen und gesellschaftlich akzeptierten Landwirtschaft setzen.