Freuen sich über die Gründung der Stadtmarketing GmbH und präsentieren das von der Werbeagentur connections entworfene Logo (von links): Eric Weber, Nicolai Stotz, Ralf Eggert und Jürgen Ott. Foto: Verstl

Stadtmarketing GmbH gegründet. Gewerbeverein spricht von historischem Schritt.

Calw - Es war am Vormittag kein alltäglicher Termin bei den Notaren am Hesse-Museum. Die Gründung der Stadtmarketing GmbH sei zukunftsweisend und historisch, sagte der Vorsitzende des Calwer Gewerbevereins Jürgen Ott.

"Wir haben lange darauf hingearbeitet. Das ist ein großer Schritt", sagte der Co-Vorsitzende Nicolai Stotz. Das Vorhaben sei gut und gewissenhaft geplant worden. Dazu sei eigens die Imakomm Akademie beauftragt worden. Man habe sich im Vorfeld drei solcher Institute angesehen und sich letztlich vom Renommee des Aalener Unternehmens überzeugen lassen. Schließlich sei die GmbH längerfristig angelegt. Steuerrechtlich sei die Gründung der GmbH von der Calwer Kanzlei Bartenbach & Bartenbach begleitet worden.

Dreh- und Angelpunkt dieser neuen Gesellschaft, an der Stadt und Gewerbeverein beteiligt sind, ist der City-Manager. Diese Stelle soll nun umgehend ausgeschrieben werden, so Oberbürgermeister Ralf Eggert. Läuft alles glatt, dann kann der Mann oder die Frau im Herbst die Arbeit aufnehmen.

Schwerpunkt der Arbeit wird die Innenstadt sein. Sie soll attraktiver werden, um die Einkaufskraft zu stärken.

Eggert sieht die Stadt dabei in einer begleitenden Rolle. Es gelte eine langfristige Strategie zu erarbeiten. Jedenfalls sei der City-Manager nicht dazu da, "bei Stadtfesten die Grillwürste umzudrehen".

Büro wird nicht im Rathaus sein

Wie Eggert und die beiden Vorsitzenden betonen, habe man sich bewusst dafür entschieden, das Büro nicht im Rathaus unterzubringen. Die Gewerbetreibenden sollen, so Stotz, die Stelle steuern und Einfluss nehmen. Der City-Manager, stellt der OB klar, werde keine Aufgaben der Stadt übernehmen, sondern sich um zusätzliche Projekte kümmern. So bleibe Eric Weber für die Wirtschaftsförderung verantwortlich.

Dadurch, dass sich der City-Manager vor allem um die Innenstadt kümmern soll, können sich die Verantwortlichen des Gewerbevereins mehr Zeit für die Stadtteile nehmen. Das gelte beispielsweise für die Kimmich Open im kommenden Frühjahr, betonen Ott und Stotz.

Nachdem Immakomm seine Arbeit abgeschlossen hatte, habe man sich zwischen Verein, wie etwa in Nagold, und einer GmbH entscheiden müssen. In einer GmbH seien die Strukturen schlanker, Entscheidungen könnten schneller getroffen werden. Stotz: "Wir wollen ein Sportboot und kein Tanker sein und können agiler und wendiger agieren."

Zehn Jahre lang daran gearbeitet

Bis es nun zur Gründung einer GmbH kam, war es ein langer Weg. "Zehn Jahre lang habe ich daran gearbeitet", sagte Ott. Mit Eggert habe das Konzept nun reibungslos umgesetzt werden können. Vorgänger Manfred Dunst habe sich, so Ott, zunächst gegen einen City-Manager ausgesprochen. Dann sei man sich über die Konzeption nicht einig geworden. Auch innerhalb des Gewerbevereins war das Projekt lange umstritten. Mitglieder fürchteten vor allem die finanziellen Belastungen für den Verein. Ott ist deshalb froh, dass in der außerordentlichen Mitgliederversammlung das Votum für den City-Manager einstimmig ausgefallen sei.