Meinungsverschiedenheiten bei Laufbahnerneuerung. Baumbuch nicht notwendig.
Calw - Zuerst erhebliche Schäden an der Tribüne. Und jetzt Löcher in der Laufbahn. Das Georg-Baumann-Stadion auf dem Wimberg ist in die Jahre gekommen. Am Zustand soll sich aber etwas ändern.
"Der Belag ist fertig. Er liegt ja auch schon seit 30 Jahren", meinte dazu am Donnerstagabend in der Sitzung des Gemeinderats Oberbürgermeister Ralf Eggert. Und weil das natürlich kein Dauerzustand werden darf, erläuterte er dem Gremium, wie hier seiner Meinung nach vorgegangen werden sollte.
8000 Euro allein zur Gefahrenabwehr
8000 Euro, so der OB, würde es im Zuge der Gefahrenabwehr kosten, die Löcher in der Laufbahn notdürftig zu stopfen. Aber dann sei zu erwarten, dass im viel benutzten Bereich vor der Haupttribüne des Stadiums das Problem an anderer Stelle bald wieder auftritt. Deswegen sei es besser, den gesamten Bereich vor der Tribüne mit einer Länge von 110 Metern zu erneuern. Ersten Schätzungen zufolge würde das rund 55 000 Euro kosten.
Das, so der OB weiter, wären dann zwar überplanmäßige Ausgaben. Aber aus dem zu erwartenden Überschuss des Jahresabschlusses 2015 sei das problemlos zu finanzieren. Und auch die Haushaltsentwicklung 2016 verlaufe besser als erwartet. Wie dann mit der restlichen Laufbahn weiter verfahren werden soll, könne man sich ja während der nächsten Haushaltsberatungen überlegen. Hier würde es um eine Summe von etwa 200 000 Euro gehen.
Hermann Seyfried von der Neuen Liste Calw (NLC) wollte diese Vorgehensweise überhaupt nicht gefallen. "Ich hätte schon gerne genau belegt, wie das finanziert werden soll", betonte er. Auch Udo Raisch von der CDU konnte sich nicht damit anfreunden, so viel Geld für die Laufbahn auszugeben: "Dann werden die 100-Meter-Läufe halt auf der Gegengeraden ausgetragen." Seyfrieds Antrag, dass die Verwaltung erst einmal ermitteln soll, was die Erneuerung von 100 Metern und später der ganzen Laufbahn kosten wird, fand im Gremium keine Mehrheit. Also soll jetzt, wie von OB Eggert beantragt, vorerst einmal der Teilbereich vor der Tribüne erneuert werden.
NLC zieht ihren Antrag zuück
Einig wurden sich Verwaltung und NLC in Sachen Baumbuch. Die Erstellung eines solchen hatte die Fraktion nämlich beantragt. In ihm sollten die wichtigsten Bäume im gesamten Stadtgebiet festgehalten werden. Bäume würden oft unbedacht gefällt, ein Buch könne helfen, schützenswerte zu erhalten, lautete die Begründung.
Als dieser Antrag formuliert wurde, war der NLC, wie Irmhild Mannsfeld einräumte, aber nicht klar, dass es in Calw seit dem Jahr 2007 ein sogenanntes Baumkataster gibt. Eingeführt wurde es wegen der Verkehrssicherungspflicht.
Die NLC zog in der Sitzung ihren Antrag zurück.
