Stabwechsel im Sanitärbetrieb: Das Bild zeigt von links Michael Kober, Andreas Perrot, Ursel und Karl Großmann sowie Mischa Wenzel mit Lebensgefährtin Marina Schmäl. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Wechsel: Nach fast 36 Jahren legt Unternehmensgründer Karl Großmann Verantwortung in die Hände von Mischa Wenzel

Von Steffi Stocker

Calw-Alzenberg. Sieben Jahre lang hat Karl Großmann eigenen Worten zufolge einen Nachfolger gesucht. Nach fast 36 Jahren hat er jetzt die Stabübergabe in dem von ihm gegründeten Sanitärbetrieb vollzogen. Mischa Wenzel übernimmt den Betrieb.

Im Rahmen einer Feier ging der scheidende Betriebsinhaber auf einige Meilensteine der Entwicklung ein. Nach seiner Meisterprüfung zum Gas- und Wasserinstallateur 1974 sammelte Großmann zunächst bei der Würzbacher Firma Hölzle Erfahrungen, ehe er am 1. April 1980 den eigenen Betrieb in Alzenberg gründete. "Damals begannen wir in einem ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäude und hatten schon im gleichen Jahr den ersten Lehrling", erinnerte er an die Anfänge.

29 junge Leute ausgebildet

Durch die Auftragslage wurden weitere Mitarbeiter eingestellt. Bald war das Domizil zu klein, sodass ein Werkstattbau folgte, der vier Jahre nach der Gründung eingeweiht wurde. "Die wirtschaftlichen Anforderungen wuchsen, nicht zuletzt durch Internet und Baumarkt, doch wir stellten uns den Herausforderungen", fasste Großmann die Entwicklung zusammen, die das Team auf sechs Mitarbeiter erweiterte. Wieder wurde die räumliche Kapazität zu klein. 1997 konnte der 150 Quadratmeter große Erweiterungsbau eingeweiht werden. Anfang des zurückliegenden Jahrzehnts wechselte die Einzelfirma in eine GmbH & Co.KG und das Leistungsspektrum wuchs um den Sektor Heizung.

In Büro und Handwerk absolvierten 29 junge Leute ihre Ausbildung, drei von ihnen gar als Innungssieger. "Wir konnten in all diesen Jahren viel bewegen, und das haben wir der Treue unserer Mitarbeiter, die sich für die Firma einsetzten, zu verdanken", zog Großmann sein Fazit. Besonders Ehefrau Ursula Großmann habe "zur Stange gehalten", überraschte er seine Gattin mit einem Rosenstrauß.

Aufbau und erfolgreiche Betriebsführung würdigte Andrea Perrot aus dem Vorstand der Kreishandwerkerschaft. "Nebenher engagierte er sich auch im Ehrenamt sowohl als Stadtrat, als auch im Gesellenprüfungsausschuss und als Stellvertreter sowie Obermeister der Innung", zollte er Großmann Anerkennung für Jahrzehnte langes Mitwirken. "Du hast den Weg für positive Veränderungen in unseren Bereichen bereitet und den Nachwuchs begleitet", vermittelte zudem Innungsobermeister Michael Kober seinen Respekt. Beide Laudatoren würdigten die Leistungen mit Ehrenurkunden und Blumen für "die starke Frau, die den Rücken frei hielt".

Der innovative Neue

Gleichzeitig schrieben sie Mischa Wenzel Mut und Bereitschaft zu Innovation, Risiko und Verantwortung ins Buch. Der 26-Jährige Anlagenmechaniker-Meister, der seit knapp zwei Jahren im Unternehmen ist, übernimmt den Handwerksbetrieb. "Gemeinsam können wir etwas erreichen", schlussfolgerte er, ein gut aufgestelltes Haus zu übernehmen, in dem kompetente Mitarbeiter die Firma repräsentieren.