Schon zweimal fiel die Sommernacht sprichwörtlich ins Wasser. 2016 (Bild) und 2017. Einen dritten Versuch wird es nicht geben. Foto: Fritsch

Schlecht-Wetter-Risiko ist Gewerbeverein zu hoch. Wiederauflage von "Nacht der Genüsse" vorgesehen.

Calw - Zweimal ist die Calwer Sommernacht sprichwörtlich ins Wasser gefallen. Einen dritten Versuch möchte der Gewerbeverein nicht wagen. Auf eine Veranstaltung verzichten müssen die Bürger aber nicht. Denn es ist eine Neuauflage der "Nacht der Genüsse" geplant.

Das Risiko, eine weitere Sommernacht zu organisieren, die dann unter Umständen wieder wegen schlechten Wetters wenig Erfolg hat, sei einfach zu hoch. Darin waren sich die Mitglieder des Gewerbevereins bei ihrer Hauptversammlung einig.

Konzept für Citymanager nimmt Konturen an

"Wir brauchen nicht die Fülle von Aktionen, sondern Akzente, um die Attraktivität hervorzuheben", sagte einer der Vorsitzenden, Nicolai Stotz. Einer dieser Akzente soll eine Neuauflage der "Nacht der Genüsse" sein. Die Stadt Calw hat diese für den 30. Juni geplant.

Auch das Konzept für einen Citymanager nimmt Konturen an. Voraussichtlich im Herbst soll es vor dem Gewerbeverein sowie dem Gemeinderat präsentiert werden. Noch vor den Sommerferien werden die in Projektgruppen gesammelten Aspekte in die Erarbeitung eines Konzeptes fließen. "Wir haben die Ärmel hochgekrempelt, sind mittendrin und freuen uns auf das nahende Ziel", fasste Stotz zusammen. Und auch Oberbürgermeister Ralf Eggert versicherte seinen Rückhalt. Ein Citymanager biete die Möglichkeit, unter einheitlich beratender Führung alle Beteiligten zu verzahnen und eine Marke Calw zu bilden.

Das Stadtmarketing vereine viele Akteure, sagte Stotz. Zwar sei der Gewerbeverein dabei eine große Säule, aber auch andere wirken mit. "Ein Citymanager kann Aktionen und Strategien nur effektiv umsetzen, wenn im Hintergrund ein starkes Ehrenamt mitmacht", bekräftigte Stotz. Jürgen Ott, ebenfalls Vorsitzender des Gewerbevereins, nannte in diesem Zusammenhang das Beispiel der Beschilderung an verkaufsoffenen Sonntagen. Würden externe Handwerker die Parkschilder montieren, würde das den Verein gut und gerne 2000 Euro kosten. Da sich die Handwerker, die Mitglied sind, jedoch dafür einsetzen, wird das Geld gespart. Uschi Däuble gilt als weiteres vorbildliches Beispiel für ehrenamtliches Engagement. Sie organisiert nicht nur den Kinderflohmarkt, sondern auch das Grillfest für die Mitglieder des Gewerbevereins.

Motto im Vordergrund war gute Entscheidung

"Beim Abbau von Aktionen und Veranstaltungen erkennt man den Rückhalt für den Verein. Vor allem Jener, die mit der Hand am Arm zupacken", lenkte Eggert den Blick auf die Mitglieder, die nicht in der Öffentlichkeit stehen, aber im Hintergrund Aufgaben übernehmen.

Er lobte die Gewerbetreibenden dafür, dass sie mit ihren Aktivitäten den Verein vorantreiben. In guter Zusammenarbeit mit der Verwaltung gestalten sie das Gesicht, das die Stadt nach außen trägt.

Nicht fehlen durfte bei der Hauptversammlung ein Rückblick auf vergangene Aktivitäten, unter anderem auf den verkaufsoffenen Feiertag. "Damit haben wir ein besucherstarkes Alleinstellungsmerkmal, das inzwischen nachgeahmt wird, aber weniger kritisch bei der Gewerkschaft eingestuft ist", freute sich Stotz. Auch der Calwer Frühling entwickle sich positiv und werde weiter optimiert. Das Motto in den Vordergrund zu stellen sei eine gute Entscheidung gewesen. Florentin Vögele und Manuel Friebolin berichteten von erfolgreichen Aktionen wie dem Osterhasen Verteilen oder Kimmich Open. Letzteres hatte der Gewerbeverein erstmalig übernommen. "Das Organisationsteam hat dafür ordentlich geackert. Lob kam auch von Bettina Widmann, einer der Initiatorinnen", hob Stotz seinen Dank hervor.

Ein ganz anderes Thema brachten Albrecht Diem und Friedrich Wirth auf den Tisch. Sie warben dafür, rechtzeitig zu informieren, wie es mit den Baumaßnahmen vorangeht und welche Auswirkungen zu erwarten sind.