Am Samstagabend wurde beim Calwer Sommerkino in Hirsau erstmals die 1000-Besucher-Marke überschritten. Foto: Privat

Am Ende geschafft, aber glücklich. Erstmals 1000er-Marke erreicht. Veranstalter planen weitere Stuhlreihen.

Calw-Hirsau - Lauter glückliche, zufriedene Gesichter waren nach der letzten Vorstellung des diesjährigen Calwer Sommerkinos am Sonntag im Klosterareal Hirsau zu sehen.

Beim Publikum, weil die heiter-melancholische französische Komödie "Zu Ende ist alles erst am Schluss" in lauer, mondbeschienener Abendluft einen richtigen Wohlfühl-Wochenend-Abschluss bot. Der junge Romain interessiert sich für Literatur und möchte einen Roman schreiben, die Familie hält ihn aber in Atem. Der Vater kann sich mit dem frischen Rentnerdasein nicht abfinden, die Mutter will ein eigenes Leben, und die geliebte Großmutter wird nach dem Tod ihres Mannes in ein Seniorenheim verfrachtet, wo sie bald ausbüxt. Auf der Suche nach der munteren Lady lernt Romain, was wirklich zählt – nämlich das Hier und Jetzt. Die teils skurrilen Protagonisten dreier Generationen entlockten den Besuchern manchen herzhaften Lacher, sorgten andererseits aber auch für manch reflektierenden Gedanken an das eigene Leben.

Geschafft waren sie nach der letzten Vorstellung, aber gestrahlt haben auch sie trotzdem. Nämlich all jene, die für das Programm, die Vorführung, den Kassendienst und die Verpflegung der Besucher sowie die nicht unerheblichen täglichen Aufräum- sowie die Auf- und Abbau-Arbeiten beim Open-Air-Kinoevent verantwortlich zeichnen, freuten sich riesig, dass an den beiden letzten Kino-Tagen gleich zwei Rekorde gebrochen wurden. "Honig im Kopf", die Regiearbeit von Til Schweiger mit Didi Hallervorden in einer Glanzrolle, zog am Samstag so viele Besucher in den Kreuzgang wie noch nie bei einer Vorstellung des Sommerkinos. "Wir haben erstmals die 1000-Besucher-Marke geknackt. Darüber sind wir natürlich sehr, sehr glücklich. Das zeigt, dass unser Konzept stimmt, dass die Bekanntheit unseres Events stetig zunimmt und beim Publikum ankommt", strahlte Frank Neubert vom Kommunalen Kino Pforzheim, das die Calwer Sommerkino-Tage für die Stadt durchführt. Die forcierten Werbeaktivitäten seitens der Stadt tragen somit Früchte, was auch an zahlreichen Besuchern aus dem Raum Stuttgart abzulesen ist.

Die zweite Rekordmarke bescherte einer Kinofreundin ein unerwartetes Geschenk. Als 5000. Besucherin des diesjährigen Sommerkinos überraschte Frank Neubert die Calwerin Judith Koch mit einer Dauerkarte fürs Calwer Sommerkino 2016. Diese positive Entwicklung im Blick, planen die Organisatoren die riesige, aufblasbare Leinwand ein Stück weiter Richtung südliche Kreuzgangwand zu versetzen und dadurch Raum für ein paar weitere Stuhlreihen zu schaffen. Neubert hat auch schon seine Fühler nach einem leistungsstärkeren Beamer ausgestreckt, der die dann größere Entfernung vom Projektionsturm zur Leinwand mit bester Bildqualität schafft.

"Mir gefällt das prima Preis-Leistungsverhältnis beim Calwer Sommerkino. Das Programm bietet für jeden Geschmack etwas, man könnte eigentlich jeden Abend da sein. Die Verpflegung ist individuell und schmackhaft, und die Leute vom Team des Kommunalen Kino Pforzheim machen ihren Job sichtlich mit Herzblut." Dieses Statement eines Besuchers am Sonntag bestätigt die Veranstalter, mit ihrem Konzept richtig zu liegen. "Ich bin heute das erste Mal zum "Kino im Kreuzgang" hier, aber sicher nicht zum letzten Mal", versicherte eine andere Besucherin, der die ganz besondere Stimmung im Zusammenspiel von geschichtsträchtigem Kloster mit modernem Leinwanderlebnis gefallen hat.