Der Rotary Club und die Verantwortlichen der Diakonie sind von der Anzahl der Geschenke in diesem Jahr begeistert: (von links) Peter Böltz ( Leiter der Diakonie in Calw), Bernd Ladra (Rotary Club), Manfred Schiz (Organisator der Herzenswunschaktion), Walter Kinkelin (Vorsitzender des Vereins der Freunde des Rotary Clubs), Helga Benz-Röder (Diakonin und Beraterin), Eberhard Haizmann (Mitglied des Rotary Clubs) und Siegfried Katz (Präsident des Rotary Clubs). Foto: Menzler Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Rotary Club schickt gemeinsam mit der Diakonie Weihnachtsgeschenke an Bedürftige

Zum zwölften Mal bereits startet die Herzenswunschaktion des Rotary Club in Kooperation mit drei Außenstellen des Diakonieverbandes Nördlicher Schwarzwald. Zusammen erfüllen sie bedürftigen Menschen Träume, die sie sich nicht aus eigener Tasche leisten können.

Kreis Calw. In den drei Außenstellen des Diakonieverbandes Nördlicher Schwarzwald in Calw, Nagold sowie Neuenbürg wurden die Berater nun zum zwölften Mal auf besondere Weise aktiv. Wie auch in den vergangenen Jahren wurden die Wünsche von Bedürftigen erfragt und gesammelt – zu Weihnachten sollen diese nun erfüllt werden.

Die gestellten Wünsche werden vom Rotary Club Calw-Nagold-Herrenberg angenommen und deren Umsetzung in die Wege geleitet. Und schließlich, rechtzeitig vor Weihnachten, werden die verpackten Geschenke in den Diakoniestellen verteilt und von den Wünschenden abgeholt, wie die Verantwortlichen der Herzenswunschaktion unserer Zeitung erklärten.

"Da, wo niemand sonst hilft, helfen wir"

Durch die intensive Beratung haben die Fachkräfte des Diakonieverbandes eine spezielle Verbindung zu den bedürftigen Menschen. Sie erkennen gleich, was ihrem Klienten auf dem Herzen liegt. Die Berater bringen in Erfahrung, wo es einen Herzenswunsch gibt. Die Wünsche werden an Helga Benz-Röder, Diakonin und Beraterin in der Bezirksstelle Calw weitergeleitet, die alle Wünsche sammelt und gemeinsam mit Manfred Schiz, Mitglied des Rotary Clubs und verantwortlich für die Herzenswunschaktion, eine Liste erstellt.

Schiz wiederum teilt die verschiedenen Wünsche in Gebiete auf und leitet sie an die Mitglieder des Rotary Clubs Calw-Nagold-Herrenberg weiter. Diese gehen dann in die entsprechenden Läden und versuchen jeden Wunsch auf der Liste mit ihrer finanziellen Unterstützung zu erfüllen. Die Wünsche reichen von einem Essenskorb über Gutscheine für Drogeriemärkte oder Kleidungsgeschäfte bis hin zu Spielzeugen, Werkzeugen oder einem Friseurgutschein. Bernd Ladra, Mitglied des Rotary Clubs, fasst die Aktion so zusammen: "Da, wo niemand sonst hilft, helfen wir."

Bei der genannten Hilfe handelt es sich meist um die Finanzierung der Herzenswünsche. Eben Dinge, die sich die Wünschenden selbst nicht leisten können. Besondere Wünsche, die den Rotariern im Gedächtnis hängen geblieben sind, sind unter anderem ein Gutschein zum Einkaufen in einer Metzgerei, dessen Wert vom Metzger gleich verdoppelt wurde, Eintrittskarten ins Sensapolis oder in die Wilhelma. Ein sehr bewegender Wunsch sei von einem älteren Ehepaar gekommen, das zu seiner damaligen Goldenen Hochzeit im "Rössle" essen war und sich nun wünschte, dort noch einmal gemeinsam zu speisen. Ihnen würden jeweils acht Euro reichen, nur um mal beim Mittagstisch zusammen essen gehen zu können.

Der Präsident des Rotary Clubs, Siegfried Katz, betonte: "Auch hier in Baden-Württemberg liegt nicht alles auf goldenem Boden." Es gebe viele Bedürftige und Schicksale, von denen man nichts wüsste. Da sei es schön, bei einer Aktion wie den Herzenswünschen "Lebenssituationen kennenzulernen, die so weit entfernt sind von der eigenen", wie Benz-Röder ergänzte. Zu jedem Herzenswunsch gibt es eine kleine Fallbeschreibung, in denen die Lebenssituation der Wünschenden beschrieben wird. Seien das psychische oder physische Probleme, Alleinerziehende, Schuldner, Arme oder auch einfach ältere Menschen, denen die finanziellen Mittel fehlen.

Jedes Jahr packen die Familien der Rotarier mit an. "Bei den schönen Verpackungen der Geschenke gilt eindeutig ein großer Dank unseren Ehefrauen", sagte Organisator Manfred Schiz. Auch verstünden Kinder manchmal besser, was genau sich ein anderes Kind unter einem Wunsch vorstellt, deswegen helfe die ganze Familie bei so manchem Einkauf mit.