KSR-Vorsitzender Eberhard Fiedler war Anfang Februar noch zuversichtlich, dass der 6. Fachtag im März stattfinden kann – die Pandemie machte dies zunichte.Archiv-Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder Bote

Pandemie: Organisation hat – wie viele Vereine auch – sämtliche Pläne für 2020 über den Haufen geworfen

Die Corona-Pandemie wirft alle Pläne und Planungen über den Haufen. Nicht nur bei jedem Einzelnen, sondern auch bei allen Gruppierungen, vor allem aber bei den Vereinen. Das gilt auch für den Kreisseniorenrat Calw (KSR).

Kreis Calw. Noch Anfang Februar 2020 war der Wildberger Eberhard Fiedler, Vorsitzender des KSR, voller Hoffnung, dass man am 18. März den 6. Fachtag in der Stadthalle in Wildberg ausrichten könnte. Themen dieses Nachmittags bei freiem Eintritt sollten "Ankunft im dritten Lebensabschnitt, das gute Gefühl, zu wissen, wie es im Alter weitergeht" und "Bewegung und Sport zur Erhaltung der Selbstständigkeit und Verringerung des Pflegerisikos" sein. Also Themen, die keineswegs nur für Senioren Gültigkeit haben, sondern alle betreffen, vor allem diejenigen, die während der nächsten 15 Jahre den Schritt in den Ruhestand vor sich haben. Aber: coronabedingt ausgefallen! Auch ein zweiter Anlauf für diesen Fachtag im November 2020 endete mit einer Absage.

Preisverleihung wird stark eingeschränkt

Auch der Seniorensozialpreis, der alle zwei Jahre vergeben wird – diesmal war die festliche Verleihung für den 19. Juni in der Kreissparkasse Calw vorgesehen – musste stark eingeschränkt werden. Eine öffentliche Veranstaltung war nicht möglich, da jedoch die Preisträger zuvor benannt worden waren, wurden die Preise im Gesamtwert von 4800 Euro den Preisträgern persönlich von den vorschlagenden Personen überreicht.

Eingereicht worden waren insgesamt 13 Einzelpersonen und elf Gruppen und Teams. Preisträger bei den Gruppen oder Teams waren die Mitarbeiter am Projekt "Beste Genesung zuhause" des Stadtseniorenrats Nagold, aus Wildberg Helga Kohn und Irene Stockinger, aus Bad Liebenzell die "Initiative: Eine Welt e.V.", außerdem das Trauercafé "Zurück ins Leben" der Hospizgruppe Wildberg. Preisträgerin Reingard Fabian aus Gechingen leitet seit 35 Jahren regelmäßig die Seniorengymnastik für über 70-Jährige, aus Bad Wildbad kommt Heidemarie Schmid, die seit 1988 im Verein "Die Brücke" als Schriftführerin, zweite Vorsitzende und Materialverwalterin tätig war und für ihren Einsatz bei den Menschen in den Rehakliniken (Einkaufen, spazieren gehen, Besuchsdienste, Gesellschaft leisten) ausgezeichnet wurde. Vielfältig ist auch das Engagement von Heinz Urbschat aus Haiterbach, der sich vor allem dafür einsetzt, Kinder und Jugendliche auf ihrem Bildungsweg zu fördern und zu unterstützen.

Eigentlich war die für den Juli geplante Hauptversammlung auf den 24. November verschoben worden, aber auch diese Veranstaltung kann nicht stattfinden. Der Gesetzgeber hat allerdings eine gesetzliche Ermächtigung für eine virtuelle Mitgliederversammlung geschaffen. Allerdings gehören zum Kreisseniorenrat nicht nur Einzel-, sondern auch juristische Personen, so dass der KSR als Alternative eine "Beschlussfassung zu den jeweiligen Tagesordnungspunkten im Umlaufverfahren" vorgesehen hat. Dies bedeutet, dass alle Mitglieder an der Beschlussfassung beteiligt werden und mindestens die Hälfte der Mitglieder ihre Stimme bis zum 27. November in Textform abgeben und der Beschluss mit der erforderlichen Mehrheit gefasst werden kann. Eine Stimmabgabe in Textform bedeutet, dass dies auch per E-Mail oder Telefax möglich ist.

Aktuell hat der Vorstand des KSR entschieden, das Jahr 2019 mit einem Bericht des Vorstandes abzuschließen. Ebenso soll die Entlastung von Vorstand und Kassiererin auf diesem Weg abgewickelt werden. Die anstehenden Wahlen – zwei Stellvertreter des Vorsitzenden, zwei Besitzer, zwei Kassenprüfer und der Pressereferent – sollen, sobald dies möglich ist, in einer Präsenzveranstaltung im nächsten Jahr nachgeholt werden.

Entlastung erfolgt über Umlaufverfahren

Derzeit hat der KSR Calw 111 Mitglieder, 39 davon sind Einzelmitglieder, 72 sind juristische Personen, also Kommunen, Organisationen, Einrichtungen und natürlich die örtlichen Seniorenräte, darunter auch 23 zahlende Fördermitglieder. Die gewählten Kassenprüfer – Adolf Eberhardt ist verstorben, Ulrich Romberg gesundheitlich nicht mehr einsatzfähig – konnten die Prüfung nicht abhalten. Deshalb wurde die Kasse bereits im März 2020 von Werner Wölpel und Michael Leonhardt, beide aus Bad Liebenzell, geprüft und die Kassenführung als "einwandfrei" festgestellt. Die Entlastung von Vorstand und Kassiererin soll über das Umlaufverfahren erfolgen.

Der Rückblick des Vorstandes auf die Aktivitäten des Jahres 2019 wird nach der virtuellen Versammlung Ende des Monats November veröffentlicht. Vorsitzender Eberhard Fiedler hofft auf eine rege Beteiligung der Mitglieder.