Reinhold Messner kam auf Schloss Juval mit den Besuchern aus Calw ins Gespräch. Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzerttour: Swing Singers geben ihre Visitenkarte ab / Extrembergsteiger Reinhold Messner getroffen

Von Roland Stöß

Calw. Von Vatertag bis Muttertag gaben die Swing Singers ihre Visitenkarte in Südtirol ab. Deren Jahresausflug führte auf eine Reise voller glücklicher Momente.

Vor einem Jahr hatte Hans-Martin Dittus, der Calwer Chef des städtischen Fachbereiches Bildung, Kultur und Tourismus, der LiCo-Vorsitzenden Christa Erath einen heißen Tipp gegeben: Es fänden in Calws schöner Partnerstadt Latsch jährlich Kulturtage statt. Diese Idee zündete sofort und wurde übernommen. Und so konnte die Stadt Calw durch eine blitzsaubere Präsentation der Swing Singers das positive Ansehen bei den Latscher Bürgern ausbauen.

Erster Auftritt

Gleich nach der Ankunft wurde noch einmal für den ersten Auftritt geübt. Am zweiten Tag fand dieser in der für Kulturzwecke entweihten "Kirche afn Bichl" zu Latsch statt. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Leonard Cohens "Hallelujah", Queens "Bohemian Rhapsodie", neun weitere und alle zudem auswendig interpretierte Songs wurden vom Publikum mit begeistertem Beifall belohnt. Vom amerikanischen Chormusik-Meister Kirby Shaw war eigens für die Calwer Swing Singers "Muss i denn zum Städele hinaus" arrangiert worden. Diese jazzig anmutende Fassung zauberte dem Publikum zum Schluss ein Lächeln der Überraschung ins Gesicht. Für einen großen Lacher sorgten die "Rhytomix" unter Thomas Amann mit ihrem Stück "Mr. Spock is beamed".

Wie gewohnt waren die "Swinging Harmonists" eine Klasse für sich. Und die zuletzt gegründete Formation "Swingin Dudes", verstärkt durch Jacek Kacprzak als Sänger, gab ein weiteres Zeugnis ihrer musikalischen Entwicklung ab. Eine Zuhörerin outete sich am Ende als Chorleiterin aus Arosa (Schweiz) und lud die Swing Singers spontan zu einem im nächsten Jahr dort stattfindenden Jahreskonzert ein.

Nach dem Konzert wurde von der Stadt Latsch zur typisch südtirolerischen Marende (Speck, Käse, Aufschnitt mit Vinschgauer Brot) und Rotwein geladen. Vorher, tagsüber, waren die Akteure auf einem Waalweg von Tschars den Berg hinauf zu Reinhold Messners Schloss Juval gewandert. Groß war die Überraschung, als man den Hausherren vor dem Eingangstor traf und einige persönliche Worte mit dem Extrembergsteiger wechseln konnte.

Hatte der Aufstieg zum Schloss den Untrainierten den ersten Muskelkater beschert, wartete am nächsten Tag mit der Wanderung auf dem Vinschgauer Höhenweg von St. Martin im Kofel nach Schlanders eine noch größere sportliche Herausforderung. Abends standen eine weitere Singprobe und ein Besuch einer Gesangsveranstaltung mit dem Männergesangverein Schlanders und den Joyful Singers aus Latsch auf dem Programm.

Zweiter Leckerbissen

Den zweiten musikalischen Leckerbissen für Zuhörer und Chor gab es am letzten Tag Die Sänger durften die Messe in der katholischen Kirche Mariä Himmelfahrt zu SchlandersDies tate sie mit Hingabe und dem angemessenen Gefühl zur kirchlichen Situation. Mit dem "Kyrie" aus der "Little Jazz Mass" von Bob Chilott wurde die heilige Messe eröffnet. Den Gospeln "Hallelujah, Salvation and Glory", "Jesus, Jesus, Majesty", "He es always close to you" und "Order my steps" unter der Kacprzak-Begleitung am Piano drückte Thomas Amann am Schlagzeug den rhythmischen Stempel auf. Verabschiedet wurde die auf der Empore der Prachtkirche Singenden mit dem Kompliment, dass die Kirchenbesucher von Schlanders bisher so etwas nur selten, wenn gar nie, erleben durften.

Unter dem Beifall aller Choristen und manchen mitgereisten Partnern bedankte sich der Sprecher des Chores, Werner Pfrommer, im Namen aller bei der Organisatorin, Christa Erath, für die glücksbringende Ausflugsfahrt.