Ein Schneeräumfahrzeug fährt auf der B317 auf dem Feldberg im Schwarzwald. Foto: Patrick Seeger Foto: dpa

Baubetriebshof widerspricht: Alle Fahrzeugen am Wochenende im Einsatz. "So gut wie möglich vorgeplant."

Calw - Wer am Sonntag in Calw unterwegs war, dem dürfte es aufgefallen sein: Durch den starken Schneefall kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Der Räumdienst war am Limit. So dauerte es bis in die Abendstunden, bis die meisten Straßen wieder befahrbar waren.

Man könnte also meinen, der für den Räumdienst zuständige Baubetriebshof Calw wurde kalt erwischt. Dem widerspricht dessen Leiter Reinhard Gunzenhäuser: "Die Wettervorhersage hat sich stündlich geändert. Wir haben voraus geplant so gut es ging." Man habe zudem mit schneller steigenden Temperaturen gerechnet und auf die einsetzende Schneeschmelze gehofft.

Am Samstag seien fünf und am Sonntag alle sieben verfügbaren Fahrzeuge im Einsatz gewesen. Einsatzbeginn war in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 3 Uhr. Allerdings habe sich die Lage im Laufe des Sonntags verschärft, sodass von 11 Uhr bis 18 Uhr mit voller Stärke geräumt wurde.

Einsetzender Regen erschwert Räumung

Der später einsetzende Regen erschwerte die Arbeit noch weiter. "Der Schnee saugt sich mit dem Wasser voll und vervierfacht so sein Gewicht", meint Gunzenhäuser. Dadurch dauerten die Räumarbeiten noch länger.

Vier Straßenräumfahrzeuge und drei Schmalspurräumfahrzeuge für Gehwege versuchten der Schneemassen im Stadtgebiet Herr zu werden. Diese Fahrzeuge brachten 15 Tonnen Salz und drei Tonnen Split auf die Straßen. Die Lager für diese beiden Stoffe seien aber auch weiterhin gut gefüllt, versichert Gunzenhäuser. Mehr als 500 Tonnen stünden pro Streugut bereit.

Die 15 Fahrer des Baubetriebshofs werden zudem durch Fremdfirmen unterstützt. Diese seien hauptsächlich für das Gebiet um Alzenberg, Wimberg und Altburg zuständig. Der Einsatz der Fremdfirmen habe finanzielle Gründe. "Sonst müssten wir ständig zwei weitere Fahrzeuge und drei zusätzliche Fahrer vorhalten und das ist zu teuer", erklärt Gunzenhäuser.

Die widrige Witterung führte am Wochenende zu einigen Verkehrsunfällen im Kreis. Im Zeitraum von Freitag bis Samstagnacht zählte die Polizei 17 Unfälle im Bereich zwischen Nagold und Calw. Vor allem die höheren Lagen des Schwarzwaldes bildeten laut Polizei einen Unfallschwerpunkt. Die meisten Zwischenfälle hatten glücklicherweise nur einen Blechschaden zur Folge. Bei einem Zusammenstoß verletzten sich jedoch zwei Personen leicht.