Literatur: Hesse-Gesellschaft lädt zu dreitägiger Veranstaltung ein

Calw. Die Internationale Hermann Hesse Gesellschaft lädt zum 17. Internationalen Hermann-Hesse-Kolloquium von 11. bis 13. Oktober nach Calw ein, das unter dem Titel "Heimat und Weltoffenheit bei Hermann Hesse" steht.

Der Komplex Heimat spielt in Hesses Werken bis zum Ersten Weltkrieg eine zentrale Rolle, heißt es in der Mitteilung. Immer wieder zeichnet er aus der Erinnerung ein liebevoll-kritisches Bild der Menschen seiner Heimat. Der Weltkrieg führte zu einer abrupten Zäsur und zwang den bis dahin eher unpolitischen Dichter, der politischen Realität ins Auge zu blicken. Er wurde nicht müde, gegen engstirnigen Nationalismus und für Toleranz seine Stimme zu erheben. Nicht nur seine zahlreichen Rezensionen ausländischer Literatur, sondern auch seine Vermittlung der Erkenntnisse fernöstlicher Lehren zeigen laut der Mitteilung seine Weltoffenheit. "Die Kolloquiums-Teilnehmer erwartet ein spannender Themenbogen", heißt es in der Mitteilung.

Die Veranstaltungen werden in der Calwer Aula am Schießberg stattfinden. Acht Referenten wurden für ebenso viele Vorträge gewonnen.

Los geht es am Freitag, 11. Oktober, um 16 Uhr mit der Begrüßung durch Oberbürgermeister Ralf Eggert sowie den Präsidenten der Gesellschaft Karl-Josef Kuschel. Anschließend referieren Alain Claude Sulzer zum Thema "Die Bücher der anderen" sowie Sabine Brenner-Wilczek über die Frage nach der Suche nach Heimat. Dabei wird sie Gedanken über "Peter Camenzind" und "Unterm Rad" einfließen lassen.

Am Samstag, 12. Oktober, startet das Kolloquium um 9.15 Uhr mit einem Vortrag des Hesse-Experten Herbert Schnierle-Lutz über den Gerbersauer Erzählzyklus. Regina Bucher wird ab 10 Uhr über Hesses Zeit im Tessin sprechen.

Inszenierung für drei Schauspieler geplant

Ab 11.15 Uhr äußert Ingo Cornils Gedanken zu Hesses Verhältnis zur Weltliteratur. In der Mittagspause gibt es laut Ankündigung Gelegenheit zum Besuch des Museums.

Weiter geht es um 14.15 Uhr mit Rüdiger Görners Beitrag unter dem Titel "Licht und Farbe schwingt von Welt zu Welt" – zur Poetik des Welt-Bezugs in Hesses Lyrik.

Später wird Paulo Astor Soethe und Martina Sperling unter dem Motto "Ich denke stets an Brasilien" ihre Gedanken zu Hesse in Südamerika gestern, heute und morgen äußern. Anschließend hält der Präsident Kuschel einen Vortrag zu Hesses Weg zu einem weltreligiösen Bewusstsein. Der Titel lautet: "Hier wurde in der Bibel gelesen,... hier waren Buddha und Laotse bekannt."

Ab 20 Uhr wird ein Theaterstück gezeigt. "Die Heimkehr", eine Heimatgeschichte von Hesse, wird vom "Regionentheater aus dem schwarzen Wald" präsentiert. Die Inszenierung für drei Schauspieler des Profitheaters der Region entsteht in Kooperation mit der Gesellschaft. Regisseur ist Andreas Jendrusch. Die Aufführung wird rund zweieinhalb Stunden dauern.

Am Sonntagvormittag, 13. Oktober, werden den Teilnehmern am Kolloquium Führungen in Hermann Hesse-Museum oder in der Calwer Innenstadt angeboten, um das Thema "Heimat" noch etwas zu vertiefen. Die Anmeldung zu diesen Führungen ist vor Ort im Rahmen des Kolloquiums möglich.

Die Teilnahme am gesamten Kolloquium inklusive Abendprogramm kostet 100 Euro, ermäßigt 70 Euro. Die Tageskarte für Freitag kostet 60 Euro, ermäßigt 45 Euro, die Tageskarte für Samstag 70 Euro (ermäßigt 50 Euro). Die Teilnahme nur am Abendprogramm kostet 19 Euro, ermäßigt zwölf. Einzelvorträge sind zum Preis von 15 Euro zu besuchen (zwölf Euro ermäßigt). Die Ermäßigungen gelten für Schüler, Studenten und Mitglieder der Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft.

Das Programm mit der Möglichkeit, die Anmeldung separat auszudrucken und der Gesellschaft per Post oder auch E-Mail zu übersenden, gibt es im Internet unter www. hessegesellschaft.de.