Die Calwer Polizei prüfte die verbleibende Fahrbahnbreite, damit die Feuerwehr im Ernstfall durchkommt. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Durchfahrtskontrolle: Erneut Nadelöhr in Hindenburgstraße

Calw. Im Ernstfall geht es um Leben und Tod, wenn die Rettungskräfte alarmiert werden. Seit zwei Jahren machen deshalb Feuerwehr, Ordnungsamt und Polizei in unregelmäßigen Abständen Durchfahrtskontrollen.

Meistens sind es nämlich parkende Fahrzeuge, die ein Durchkommen erschweren oder gar verhindern. Und das, obwohl die Straßenverkehrsordnung (StVO) klare Hinweise gibt. Vor diesem Hintergrund zückten die Vertreter der Calwer Ortspolizei immer wieder ihr Maßband. "Es muss eine Mindestbreite von 3,05 Metern zur Verfügung stehen", erläuterte Madeleine Seydt, Leiterin der städtischen Straßenverkehrsbehörde.

Bei bis zu drei Zentimetern drückten die Kontrolleure aber schon mal ein Auge zu. Vor allem weil der betreffende Anwohner einsichtig reagierte. "In die Auswahl der Straßen, die wir heute durchfahren, fließen nicht zuletzt Anregungen aus der Bevölkerung ein, vor allem aber von der Feuerwehr festgestellte Problempunkte", sagte Seydt.

"Es ist wichtig, dass Verursacher klare Ansagen von den Dienststellen bekommen, die unter Umständen Sanktionen aussprechen können", bekräftigte Stadtbrandmeister Dirk Patzelt. Klar müsse sein, dass bei einem Einsatz keine Rücksicht auf einen fehlenden Zentimeter genommen werde.

Knöllchen verteilen

Prompt zeigte sich erneut in der Hindenburgstraße ein Nadelöhr, weil ein Kleintransporter die Durchfahrt des Löschfahrzeugs behinderte. Ebenso musste eine junge Frau im Walkmühleweg ihr Auto wegfahren, weil dort nur noch eine Restbreite der Fahrbahn von 2,87 Metern übrig geblieben war. "Insgesamt fanden wir heute eine entspannte Situation vor, was möglicherweise mit den Ferien zusammenhängt und viele im Urlaub weilen", sagte Seydt.

Polizei und Feuerwehr nutzten die Durchfahrtskontrolle, um undurchsichtige Regelungen aufzuklären. Beispielsweise was das Parken in der Badstraße oder einen zugestellten Fluchtweg im Bereich des ZOBs angeht. Schlussendlich verteilte die Ortspolizei dann aber doch noch Knöllchen. Denn ausgerechnet auf dem Parkplatz am Feuerwehrgerätehaus standen Autos. "Wenn 60 Feuerwehrleute alarmiert werden, müssen sie ihre Autos dort abstellen können, um in Not geratenen Menschen zu helfen", unterstrich der Stadtbrandmeister.