In der evangelischen Bergkirche mussten die Akteure nur etwas zusammenrücken. Foto: Vogel Foto: Schwarzwälder-Bote

Experiment gelungen: Grund- und Werkrealschüler feiern erstmals in der evangelischen Bergkirche

Calw-Wimberg. Das Experiment ist gelungen. Zum ersten Mal feierten am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien fast 300 Grund- und Werkrealschüler vom Wimberg zusammen einen ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Bergkirche.

Bisher fand der gemeinsame Weihnachtsgottesdienst in der größeren katholischen Kirche Maria Frieden statt. Aber da dieses Jahr die dortige Heiztechnik ausfiel, rückten alle zusammen, so dass sowohl die Flötengruppe der Grundschule unter der Leitung von Anke Stieger als auch die Bläserklasse 4 mit Dirigentin Stephanie Pfrommer noch Platz hatten. Ehe die Glocken läuteten, übte Musiklehrer Ralf Reichenberger mit allen den Kanon "Mache dich auf und werde licht" ein, damit dieser nachher im Gottesdienst dreistimmig gesungen werden konnte.

Das Anspiel mit den vier Hirten, die nach einem passenden Geschenk für das Jesuskind suchen, zog alle in seinen Bann. Eine Mischung aus Groß und Klein machte das Ganze besonders lebendig.

Während Referendarin Franziska Kuhr als Erzählerin durch die Handlung führte, spielten die beiden Achtklässler Stefen Rentschler und Cedric Santo sowie Lehrer Thomas Vogel stilecht verkleidete Hirten. Nicht zuletzt Damian Harlas aus Klasse 4 beeindruckte die Zuschauer, der sich als kleiner Hirte Philipp von den Großen nicht davon abhalten lässt, sein kleines Geschenk zu verteidigen.

Während die übrigen Hirten gewichtige Geschenke auf die Schafswaage stellen, hat der kleine Philipp nur seine Laterne als Geschenk zu bieten. Doch mit ganzem Mut steigt er selbst auf die Waage und Damians Stimme erfüllte die Kirche: "Mein Geschenk für den König bin ich selbst. Er wird vor allem Menschen brauchen, die ihm helfen sein Licht weiterzutragen."

Pfarrer Walter Hummel führte diesen Gedanken in seiner Ansprache weiter aus: "Der kleine Philipp aus dem Anspiel hat den Nagel auf den Kopf getroffen." Gott brauche die Menschen, damit diese sein Geschenk der Liebe, das in Jesus auf die Welt kam, weitergeben können. Jesus mache das Leben sinnvoll und wertvoll, "Jesus, der Licht in unser Leben und in unsere Welt bringt", so Hummel.

Licht in die grausame Dunkelheit der Ebola-Epidemie in Afrika wollten die Neuntklässler bringen, die über die Krankheit informierten. So werde Ebola auch der einsame Tod genannt, wurde beispielsweise berichtet.

Das Opfer des Gottesdienstes kam deshalb der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" zugute, die vor Ort in Guinea, Liberia sowie Sierra Leone mit sechs Behandlungszentren hilft und bisher 6100 Patienten aufgenommen hat.