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Neue Technik erobert Calw. Zahlen per Smartphone vorerst nicht möglich.

Calw - Schon vier öffentliche Gebäude im Stadtgebiet haben Wlan, künftig sollen es noch mehr werden. Und auch in anderen Bereichen wird technisch aufgerüstet: Fünf Parkscheinautomaten sollen im Laufe des Sommers erneuert werden. Und für mehr Komfort beim Bezahlen sorgen.

Vor allem für jüngere Menschen ist frei zugängliches Wlan aus öffentlichen Einrichtungen kaum mehr wegzudenken. Deshalb arbeitet die Stadtverwaltung schon länger daran, das Netz weiter auszubauen. Im Kursaal Hirsau, in der Musikschule, im Hesse-Museum und seit Anfang des Jahres in der Aula gibt es schon Wlan. Das Rathaus, das renoviert wird, soll sich Ende des Jahres in die Liste einreihen können.

Damit die Calwer Schulen von einer schnellen und stabilen Internetverbindung profitieren können, sei bereits ein Förderantrag eingereicht worden, um alle Grund- und weiterführenden Schulen an das Glasfasernetz anzuschließen, sagt Oberbürgermeister Ralf Eggert. Dies soll in den kommenden ein bis zwei Jahren realisiert werden. Insbesondere für die digitalen Nachfolger der Kreidetafeln sei eine Internetverbindung notwendig, erklärt der OB.

Störungsanfällig bei extremen Temperaturen

Ebenso modern sollen künftig auch die Parkscheinautomaten daherkommen. Diejenigen am Marktplatz vor dem Modegeschäft Schaber, am Sparkassenplatz, am Oberen Marktplatz, in der Inselgasse und in der Badstraße beim Haus der Kirche sollen ausgetauscht und durch neuere Modelle ersetzt werden. Dafür sind im Haushalt etwa 50.000 Euro eingeplant.

Bei den neuen Automaten werden die Autofahrer ihren Parkschein dann auch mit der EC-Karte bezahlen können, anstatt wie bisher nur in bar. Eine Neuerung bleibt den Calwern allerdings verwehrt: "Von der Handy-Bezahlfunktion nimmt das Ordnungsamt Abstand, weil andere Kommunen damit keine guten Erfahrungen gemacht haben", sagt Eggert. In Pforzheim beispielsweise habe sich die Technik nicht bewährt, bei der man per App auf dem Smartphone den Parkschein bezahlen kann. Zum einen könne man nur schwer nachvollziehen, wer über welchen Dienst was gezahlt hat, zählt der OB auf. Zum anderen seien die Automaten sehr störungsanfällig, vor allem bei extremen Temperaturen. "Wenn es eine Störung gibt, kann man keinen Parkschein lösen, dann bekommt man einen Strafzettel und das wiederum führt zu Komplikationen", führt er weiter aus.

Erschwerend kommt hinzu, dass eine Menge Start-up-Unternehmen sich dem Bezahlen per Smartphone angenommen haben. An sich ja eine gute Nachricht, sind doch dann zeitnah Verbesserungen erwarten. "Das führt aber dazu, dass es viele verschiedene Anbieter gibt und keinen einheitlichen Standard", erklärt Eggert. Im Extremfall müsste man also je nach Anbieter mehrere Apps auf dem Smartphone haben, um überhaupt einen Parkschein ziehen zu können.

Endgültig versperren will sich die Stadt der neuesten Zahlweise aber nicht. Immerhin würde es den Verantwortlichen eine Menge Arbeit ersparen, wenn sie keine Münzen mehr einsammeln müssten. "Die neuen Automaten könnte man aufrüsten, sobald die Technik verlässlich ist", kündigt der OB an. Solange wird eben auf die Zahlung per EC-Karte gesetzt. "Das ist nachvollziehbar, sicher und die Karte hat man auch immer dabei."

Trotz aller Zweifel wird ein Testautomat in Betrieb genommen, der an einem gut besuchten Parkplatz aufgestellt wird. "Dort können wir beobachten, wie es läuft."