Zusammenspiel des "Gee Hye Lee Trios" perfekt abgestimmt
Von Lea Verstl Calw. Das "Gee Hye Lee Trio" präsentierte im Forum am Schießberg in Calw seine atmosphärischen und virtuosen Eigenkompositionen.
Die unaufdringliche, sensible Musik entspannte die Zuschauer und verführte zum Träumen und Nachdenken. Das perfekt aufeinander abgestimmte, ausgeglichene Zusammenspiel der aus Seoul stammenden Pianistin Gee Hye Lee, des Bassisten Markus Bodenseh und des Schlagzeugers Torsten Krill fand seinen Höhepunkt in rhythmisch und melodisch komplexen Soli, die eine eigene Dynamik entwickelten und trotz der meist ruhigen Klänge Lebensfreude und Energie versprühten. Dies mag auch daran liegen, dass sich jeder der Musiker sichtlich intensiv in die Kompositionen hineinfühlte.
So erfasste die Musik auch viele Zuschauer, die rhythmisch zum Takt mitwippten. Die Finger der Pianistin huschten unglaublich schnell und mühelos über die Klaviatur. Ihre hohe Professionalität lässt sich durch ihre musikalische Karriere erschließen: Bereits mit drei Jahren fing sie an, Klavier zu spielen, und bekam nach Abschluss ihres Diploms an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart ein Stipendium für das Berklee College of Music in Boston. Krill spielte mit technischer und rhythmischer Brillanz am Schlagzeug. Das passionierte und gekonnte Bassspiel von Bodenseh verlieh der Musik eine gewisse Ausgeglichenheit.
"Ich freue mich, dass manche Leute in Calw den Jazz neu für sich entdecken. Inzwischen haben wir auch ein kleines Stammpublikum", sagte Veranstalter Urs Johnen in der Pause. Trotzdem sind die Konzerte der Reihe "Jazz am Schießberg" nicht so stark frequentiert, wie Johnen sich das wünschen würde. Den Musikern verdarb dies jedoch nicht die Freude am Spiel. "Es ist ein Luxus, hier vor handverlesenem Publikum zu spielen, das unserer Musik gerne zuhört", meinte Torsten Krill.