Schulsozialarbeit wird noch bis Ende 2014 unterstützt – und dann?

Von Roland Buckenmaier

Kreis Calw. Der Bildungs- und Sozialauschuss des Landkreises hat wegen der unsicheren Haushaltslage die Entscheidung über zwei Bildungsprojekte und die Rossini-Förderung (Gesamtkosten: rund 100 000 Euro) auf Eis gelegt – und in der selben Sitzung ein neues Fass aufgemacht, das die Kreiskasse mit 100 000 Euro belasten würde.

Drei Jahre ist es her, dass der Kultur- und Sozialausschuss beschloss, die Förderung der Schulsozialarbeit, die bis dahin auf die Brennpunktschulen und auf die Schulen in Kreisträgerschaft begrenzt war, auch auf die allgemeinbildenden Schulen auszuweiten. Zuletzt hatten 15 Schulen im Kreis eine solche Förderung beantragt. 87 600 Euro ließ sich der Kreis das kosten, nicht zuletzt, um mit diesen Finanzspritzen Anreize in den Kreisgemeinden zu schaffen, hauptamtliche Mitarbeiter für die Sozialarbeit an den Schulen einzustellen. Vor drei Jahren wurde aber auch festgelegt, diese finanzielle Unterstützung auf drei Jahre, konkret bis 1. Oktober 2014, zu begrenzen: "Sonst tappen wir in die Zuschussfalle", wie Landrat Helmut Riegger in der jüngsten Sitzung konstatierte.

Zwar akzeptierte er noch die Empfehlung des Ältestenrates, die Förderung wenigstens bis Ende des Jahres zu verlängern, was im Kreishaushalt mit 22 000 Euro zu Buche schlägt, aber dann müsse man konsequent bleiben und sagen: "Nein, jetzt ist Feierabend." Würde man diese Freiwilligkeitsleistung über den vorgesehenen Zeitrahmen fortführen, koste dies den Kreis 100 000 Euro im Jahr, rechnete Riegger vor.

Andreas Hölzlberger (CDU), stellvertretender Ausschussvorsitzender, stellte prompt die Überlegung in den Raum, entgegen der ursprünglichen Beschlüsse des Kreistags diese Förderung über 2014 hinaus fortzuführen. "Das müssen wir uns genau überlegen", meinte der Kreischef.

Unberührt davon bleibt die Förderung der Schulsozialarbeit an den drei Brennpunktschulen im Kreis: an der Heumadenschule und der Badstraßenschule in Calw sowie an der Zellerschule in Nagold. 62 500 Euro im Jahr ist dem Kreis hier diese Sozialarbeit wert.