Wohnungsbau: Thema im Ausschuss

Kreis Calw. Der Kreistag setzt bei der Schaffung von sozialem Wohnraum auf eine Koalition der Willigen. Hintergrund: Bei einer Umfrage unter den 25 Kommunen des Landkreises wünschte sich nur eine Minderheit, dass der Kreis sich bei diesem Thema aktiv einbringt. Die Rathauschefs sehen die Kreisverwaltung bei diesem Thema eher in der Rolle des Moderators.

Nicht zum ersten Mal diskutierten die Kreisräte über dieses Thema, das auf Antrag der SPD nochmals auf die Sitzung des Verwaltungs- und Wirtschaftsausschusses gehoben wurde. Über die Notwendigkeit, günstigen Wohnraum zu schaffen, herrschte Einigkeit, nicht aber über den Weg dorthin: Ursula Utters, SPD-Fraktionschefin, plädierte dafür, mit jenen Gemeinden zu sprechen, die in der Umfrage dem Kreis eine stärkere aktive Rolle zugedacht hatten.

Die Umwidmung von Flüchtlingsunterkünften zu günstigem Wohnungen gestaltet sich indes schwieriger als gedacht: Die Unterkünfte in Wildberg und Neubulach liegen in Gewerbegebieten – das schließe baurechtlich eine Wohnnutzung aus, so Sozialdezernent Norbert Weiser.

Mit bis zu 13 Euro pro Quadratmeter seien die Mieten in manchen Kommunen des Kreises für sozial Schwächere zu hoch, erklärte FWV-Fraktionschef Volker Schuler und stellte die rhetorische Frage hintan: "Muss ich in diesem Bereich auch wohnen?" Um die Miete einer Drei-Zimmer-Wohnung auf sechs Euro pro Quadratmeter zu drücken, müsste – so rechnete er vor – diese Wohnung mit 50 000 Euro bezuschusst werden: "Wer bringt das Geld?" CDU-Kreisrat Ulrich Kallfass sieht die Politik in der Pflicht: "Der Bund muss sich hier was einfallen lassen."

Der Ausschuss einigte sich darauf, dass der Kreis die Moderatorenrolle übernimmt und potenzielle Investoren und Kommunen zusammenbringt. Auf die Kreisbaugenossenschaft will weder Ursula Utters ("Die sind zu teuer) noch Johannes Schwarz (Grüne) setzen: "Die Kreisbau will einfach nicht."