Die Sanierung des Gymnasiums wird in drei Bauabschnitten erfolgen. Foto: Rousek

Arbeiten am Maria von Linden-Gymnasium werden voraussichtlich 16,2 Millionen Euro kosten.

Calw - Noch steht die Sanierung des Maria von Linden-Gymnasiums (MvLG) bevor, doch schon jetzt steht fest: Es wird teurer als geplant. Anstatt wie ursprünglich vorgesehen rund zwölf Millionen Euro geht man inzwischen von Kosten von etwa 16,2 Millionen Euro aus.

Ab dem Sommer wird das MvLG bis 2022 in drei Bauabschnitten saniert. Doch noch bevor die Arbeiten auch nur begonnen haben, steht eine Kostenerhöhung ins Haus. Diese ist Thema in der Gemeinderatssitzung am Dienstag, 26. März.

Ursprünglich wurde mit Kosten von etwa zwölf Millionen Euro gerechnet. Die Kostenerhöhung durch mehrere Faktoren zustande, unter anderem durch die "rasante Baupreisentwicklung", ist in der Sitzungsvorlage zu lesen. Zum anderen wichen die Ergebnisse der Ausschreibung derart vom eigentlich vorgesehenen Budget ab, dass die Ausschreibung komplett überarbeitet werden musste.

Unterbringung

Obwohl die Verantwortlichen sich mit der Schule geeinigt haben, dass die Container, in denen einige Klassen während der Sanierung unterkommen, während des ersten Bauabschnitts nun lediglich zwölf Klassenräume umfassen, reiche das Budget nicht aus, heißt es in der Vorlage. Insgesamt fallen für das Provisorium während der Gesamtbaumzeit rund 1,5 Millionen Euro an.

Technischer Ausbau

Um eine Million Euro teurer wird das Projekt auch wegen der "Kostenentwicklung im Bereich des zwingend erforderlichen technischen Ausbaus", ist in der Sitzungsvorlage zu lesen. Dies umfasst die Elektroinstallation, Heizungs- und Sanitärinstallation sowie "sicherheitstechnische Einrichtungen aufgrund aktuell veränderter Normierungen", und die flächendeckende Lüftungsanlage.

Baunebenkosten

Eine weitere Million Euro mehr müssen für Baunebenkosten, also beispielsweise Architekt, Haustechnikplaner, Brandschutzgutachter, Bauphysik, Tragwerk, Projektsteuerung und Bauherrenvertretung eingeplant werden. "Im Wesentlichen bedingt durch die drei Bauabschnitte", steht in der Vorlage. Denn dies führe dazu, dass "die anrechenbaren Kosten der einzelnen Bauabschnitte getrennt zu ermitteln sind und das Honorar mit entsprechenden prozentualen Abschlägen ebenfalls getrennt zu ermitteln ist."

Konstruktion und Ausbau

Nochmals eine Million Euro werden aufgrund von aktuellen Ausschreibungsergebnissen für Preissteigerungen bei Baukonstruktionen und des Ausbaus generell einkalkuliert.

Insgesamt kommt man damit aktuell auf Kosten von rund 16,2 Millionen Euro. "Das entspricht Nettobaukosten von rund 1800 Euro pro Quadratmeter Nettogrundfläche", steht in der Vorlage. Jedoch liege ein Förderbescheid über einen Zuschuss in Höhe von 4,6 Millionen Euro im Rahmen des kommunalen Investitionsfördergesetzes vor. Weitere 1,8 Millionen Euro werden durch den Ausgleichstock gefördert. Die Sanierung müsse, damit dieser Betrag gutgeschrieben wird, jedoch zwingend bis Ende 2022 abgeschlossen sein.

Weil das Projekt in eine entsprechende Größenordnung fällt, müssen 80 Prozent der Leistungen europaweit ausgeschrieben werden. Diese sollen laut Vorlage im Mai oder Juni vergeben werden.

Läuft alles nach Plan, sollen die Container, in denen ein Teil der Schüler unterkommt, dann kurz vor Beginn der Sommerferien auf dem Parkplatz vor der Gemeindehalle aufgestellt werden.

Im ersten Bauabschnitt wird laut Sitzungsvorlage der Südflügel des Gymnasiums saniert. "Da sich hier die Technikzentrale und die Heizungshauptverteilung befindet, ist ein Baubeginn spätestens im Juli anzustreben, damit zu Beginn der Heizperiode im Herbst die Heizung in Betrieb gehen kann", ist dazu zu lesen. Die Zentrale des Nahwärmenetzes der Energie Calw GmbH (ENCW) sei von der Maßnahme nicht betroffen.