Die "Calwer Stimmen" sangen in Sigmaringen zwar ganz hervorragend, aber nur die Fachjury gab ihnen die Höchstpunktzahl. Foto: Lahmann-Vogt

"CalvVoci" begeistert beim SWR4-Chorduell-Halbfinale. "Männer" von Herbert Grönemeyer.

Calw/Sigmaringen - "Voci" steht italienisch für "Stimmen". Und da "CalvVoci" aus Calw kommen, haben die Sänger vor das "Voci" noch ein "Calv" gesetzt. Übersetzt heißen sie also "Calwer Stimmen". Der Chor, der aus 20 Männern besteht, hat beim Halbfinale des SWR4-Chorduells in Sigmaringen gestern kräftig mitgemischt und ist nur ganz knapp am Finale vorbeigeschrammt.

 

Mit "Männer" von Herbert Grönemeyer bewiesen die Calwer, dass sie durchaus Talente in ihren eigenen Reihen haben. 17 von den eigentlichen 20 Mitgliedern gaben auf der Bühne unter der Leitung von Philip Klahm alles, um das Publikum und die Fachjury zu überzeugen – trotz des schweren Loses, als Erster von acht Chören auf die Bühne zu müssen. Waren sie vor dem Auftritt noch etwas aufgeregt, herrschte danach ausgelassene Stimmung. "Es lief richtig gut", meinte Klahm. Alle Sänger waren sich einig: Sie hatten bei dem Auftritt großen Spaß und ein gutes Gefühl. Auch die Tatsache, dass mit "Stimmbänd" aus Schwäbisch Gmünd-Straßdorf ein weiterer Chor "Männer" sang, war kein Problem. "Das ist nur gut für den Wettbewerb und schafft für die Jury eine Vergleichsbasis", so einer der Sänger.

Doch trotz des guten Gefühls und dem souveränen Auftritt hatte es am Ende dann nicht für das Finale gereicht. Der Chor "daChor" aus Neckarsulm-Dahlenfeld, der "Let me entertain you" von Robbie Williams gesungen hatte, trug den Sieg davon mit 48 Punkten. Gefolgt von "Stimmbänd" mit 44 Punkten. Die Calwer schrammten knapp am Finale vorbei, sie kamen insgesamt auf 40 Punkte. Allerdings gab es für sie ein Trostpflaster: Sie erhielten von der Fachjury um Gerlinde Kretschmann mit acht Punkten die Höchstpunktzahl. Ein bisschen enttäuscht war man dann aber schon. Vor allem störte, dass die Jury ein so unausgewogenes Stimmrecht hatte.

Während Vertreter jeder Region, aus der ein Chor teilnahm, Punkte von eins bis sieben vergeben konnten, hatten die sechs Jurymitglieder zusammen nur eine Möglichkeit, ihre Punkte zu vergeben. So fiel das Urteil zu Gunsten der Chöre, die zwar auch gut gesungen hatten, sich aber vor allem gut präsentiert und Lieder gesungen hatten, die das Publikum begeisterten. Zum Abschluss sangen alle Chöre "An Tagen wie diesen" von den Toten Hosen. Das Finale des SWR4-Chorduells findet am Freitag, 17. Mai, in Stuttgart vor dem Neuen Schloss statt.

"CalvVoci" wurde 2006 von Hans-Jörg Kalmbach gegründet. Die 20 Mitglieder sind im Alter zwischen 16 und 42. Wie gut der Chor ist, zeigt der Silcherpreis der Stadt Weinstadt, den die Sänger letztes Jahr als bester Chor gewannen. Und auch die diesjährige Wettbewerbssaison ist noch nicht vorbei. Im November treten "CalvVoci" beim Landeschorwettbewerb in Donaueschingen an. Vielleicht reicht es dort ja dann zum Sieg.

Beim Chor-Duell-Finale treten jetzt neben "daChor" aus Neckarsulm-Dahlenfeld der "Gospelchor Forst", die "Murphy Singers" aus Stuttgart und die "Stimmbänd" aus Straßdorf/Schwäbisch Gmünd an. Das Finale findet als Auftaktveranstaltung des diesjährigen SWR-Sommerfestivals auf dem Stuttgarter Schlossplatz statt. Mit dabei sind auch Semino Rossi, Max Mutzke, Pe Werner, Linda Hesse und die SWR Big Band.