Das Feuerwerk war perfekt auf die Musik der Sinfoniker abgestimmt. Foto: Ketterle

Frankfurter Sinfoniker beschließen Veranstaltungsreihe. Seit Monaten ausverkauft. Klassik bis Pop.

Calw-Hirsau - Ein lauer Sommerabend, ein hervorragendes Orchester mit beeindruckenden Solisten, wunderschöne Musik, ein imposantes musikalisch unterlegtes Feuerwerk und ein begeistertes Publikums. So lässt sich die Abschlussveranstaltung des Calwer Klostersommers zusammenfassen.

Nach vielen musikalischen Höhepunkten der vergangenen Tage fand die traditionelle Abschlussveranstaltung "Kloster in Flammen" statt. Seit Monaten war diese Veranstaltung ausverkauft. Die Menschen strömten voller Vorfreude in den Innenhof der Klosterruine. Diese bietet gut 1450 Besucher Platz.

Wie bereits im vergangenen Jahr gestalteten die Frankfurter Sinfoniker mit 34 Musikern unter der Leitung von Volker Christ den musikalischen Abend. Dieser überzeugte nicht nur als Dirigent, sondern führte auch unterhaltsam und informativ durch das Programm. Begleitet wurde das Orchester von den Solisten Angelika Lichtenstern (Violine), Barbara Felicitas Marin (Koloratursopranistin) sowie den vier Tenören Matthias Stockinger, Theodore Browne, Richard Wiedl und Rafael Cavero.

Der erste Teil des Konzertes stand unter dem Motto der Klassik. Den Auftakt bildete die Ouvertüre "Der Barbier von Sevilla" von Gioachino Rossini, den Volker Christ als Appetithappen beschrieb. Weiter ging es mit "Quel guardo il cavaliere" aus "Don Pasquale" von Gaetano Donizetti. Gesanglich überzeugte Barbara Felicitas Marin nicht nur mit ihrer hervorragenden Stimme sondern auch mit Mimik und Gestik. Alle Solisten stimmgewaltig vom ersten bis zum letzten Ton – über den ganzen Abend hinweg.

Rafael Cavero folgte ebenso präzise und überzeugend mit der "Blumenarie" aus Carmen von Georges Bizet. Was alles auf einer Violine spielbar ist, zeigte die bekannte Violinistin Angelika Lichtenstern mit den "Zigeunerweisen" von Pablo de Sarasate. Die virtuose Künstlerin musizierte eindrucksvoll auf ihrer Geige.

Das "Ave Maria" gestalteten die Solisten zu einem ersten Gänsehautmoment dieses Abends. Lichtenstern begann mit einem Violin-Solo, gefolgt von dem Tenor Wiedl sowie Sopranistin Marin und Tenor Cavoro im Duett. Zum Abschluss des ersten Teils folgte die bekannte Arie "La donna è mobile" aus Rigoletto von Giuseppe Verdi. Gesanglich dargeboten von den vier Tenören und der Sopranistin Marin, die diese bezirzte.

Unterschiedliche Farben

Der zweite Teil des Abends spannte den musikalischen Bogen von Musical bis Rock und Pop. Die Frankfurter Sinfoniker gaben ein Medley aus "Jesus Christ Superstar" von Andrew Lloyd Webber zum Besten. Zwischenzeitlich war es vollständig dunkel. Effektvoll wurden die Klostermauern sowie die Bühne in unterschiedlichen Farben und Mustern beleuchtet. Das Publikum begeisterte sich von Stück zu Stück mehr dafür.

Matthias Stockinger, derzeit im Musical "Ludwig II" zu sehen, sang stimmgewaltig mit der auch in hohen Tönen ausdrucksstarken Sopranistin Marin das Duett "Phanton der Oper" aus dem gleichnamigem Musical von Webber. Einfühlsam und sanft von den vier Tenören gesungen folgte "Maria" aus der West Side Story. Der Belcanto-Tenor Theodore Browne schmetterte beindruckend die neopolitanische Canzone "La Danza" von Rossini.

Die vier Tenöre gaben "Angels" von Robbie Williams solistisch und gemeinsam zum Besten. Stimmungsvoll wurden die ersten Handy-Lichter vom Publikum hin- und hergeschwenkt. Diese sollten noch öfter zum Einsatz kommen.

Rafael Cavero, aus dem Fernsehen bekannt als "Supertalent", gab die bekanntesten Lieder von Elvis Presley im Medley "A tribute to Elvis" zum Besten. Begeistert wurde er durch das rhythmische Klatschen des Publikums begleitet. Zum Abschluss des Konzertes boten alle Solisten gemeinsam mit dem Orchester "Music was my first love" von John Miles und "Viva la vida" von Coldplay dar.

Die Inszenierung des Feuerwerks bot den absoluten Höhepunkt des Abends. Eine Meisterleistung der Synchronisation und perfekt von den Pyrothechnikern um Andreas Klein mit der Musik in Szene gesetzt: "Time to say good bye", gesungen von allen Solisten, gemeinsam mit dem Publikum. Die Violonistin Angelika Lichtenstern untermalte das Feuerwerk mit dem Sommer(gewitter) aus den "Vier Jahreszeiten" von Antonio Vivaldi. Das Orchster musizierte Ausschnitte aus der "Feuerwerksmusik" von Georg Friedrich Händel.

Ein wahrer Feuerzauber. Der Himmel erstrahlte – ein Erlebnis für Augen und Ohren. Das begeisterte Publikum kaum aus dem Staunen nicht heraus. Der Abend endete mit "Standing Ovations" und bleibt sicherlich allen Besuchern in besonderer Erinnerung. Bereits jetzt können Karten für den Klostersommer 2020 erworben werden.