Vera Sauerbrunn konnte im Unterhaugstetter Angriff keine Akzente setzen. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Faustball: TV Unterhaugstett ist bei seinem Heimspieltag meilenweit von einer Überraschung entfernt / TSV Calw profitiert

Von Albert M. Kraushaar

Auch wenn ein Erfolgserlebnis gegen den Tabellenführer TV Vaihingen/Enz oder den Dritten TG Landshut in weiter Ferne lag – etwas mehr hatte man sich beim TV Unterhaugstett von seinem Heimspieltag in der Faustball-Bundesliga dann schon erhofft.

Die Zwei-Klassen-Gesellschaft hat sich in der Süd-Staffel einmal mehr bestätigt. Vorne machen der TV Vaihingen/Enz, der TSV Dennach, die TG Landshut und die auf Position drei vorgerückt TSV Calw die Musik, der TSV Niedernhall bildet ein Mini-Mittelfeld, der Rest spielt um den Abstieg.

Tabellenführer nimmt Spiel auf leichte Schulter

Mitten im Abstiegskampf sind auch die TVU-Frauen, die in der Liebenzeller Sporthalle das zweifelhafte Vergnügen hatten, gegen den Tabellenführer antreten zu müssen. Der nahm den Vorletzten zwar auf die leichte Schulter – so schaute die Ex-Nationalspielerin und Top-Schlagfrau der Gäste mindestens so viel auf ihren Nachwuchs als auf den Gegner –, zu einem glatten 11:6 und 11:6 in den ersten zwei Sätzen reichte es aber auch aus dem Stand. Dass vier der sechs Unterhaugstetter Punkte im zweiten Satz Vaihinger Eigenfehlern entsprungen sind, sagt alles über deren Angriffsleistungen der Gastgeberinnen. Die Abwehr mit Julia Sauerbrunn, Rahel Ghebrezghi und Saskia Lauser auf der Zuspielposition spielte noch ganz ordentlich mit, das Manko lag im Angriff. Ob Elsa Ghebrezghi, Lisa Waldenmaier oder Vera Sauerbrunn – es fehlte einfach an Schlagkraft, Präzision und Tempo, um Marie Theres Rothmaier & Co. in Verlegenheit zu bringen. Daran änderte sich auch mit dritten Satz nichts, die Gäste kamen über 11:4 Bällen ganz gemütlich zu einem 3:0-Sieg.

Im Anschluss kam die kleine Zuschauerzahl im Spiel des Tabellenführers gegen die TG Landshut auf ihre Kosten. Lange Ballwechsel, geniale Angriffe von Olga Blehm (TG Landshut) und Marie Teres Rothmaier wechselten sich mit starken Abwehrleistungen ab. Nach 26 Minuten die erste Überraschung: Landshut bringt den ersten Satz mit 13:11 Bällen nach Haus. Im zweiten Satz kam der TV Vaihingen Enz mit einem klaren 11:6 zurück, für eine Wende im Spiel reichte es jedoch (noch) nicht. Nach Seitenwechsel wieder Landshut, das zwischenzeitlich 8:2 führte, dann jedoch bis zum 11:9 noch mächtig zittern musste. Dieser Satz hatte Energie gekostet. Dennoch: Null Eigenfehler und sechs Punkte in Folge, mit 11:5 gelang der Ausgleich zum 2:2. Die Partie sah der Wende entgegen – zum Glück für den TSV Calw. Hätten die TG den fünften Satz für sich entscheiden können, wäre der Zug zur DM-Endrunde vorzeitig ohne die Hessestädterinnen abgefahren. Nun dominierte jedoch der Tabellenführer, beim Stand von 6:1 wurden ein letztes Mal die Seiten gewechselt, am Ende gab es ein klares 11:4 zum 3:2-Endstand.

Luft im Abstiegskampf wird immer dünner

Die Hoffnung des TV Unterhaugstett, dass das Fünf-Satz-Match und die Enttäuschung über die Niederlage bei der TG Landshut Nachwirkungen zeigen würden, erfüllten sich nicht. Mit 6:11, 4:11 und 5:11 kassierten die Gastgeberinnen die nächste Abfuhr.

2:18 Punkte aus zehn Spielen, die Strohhalme werden immer weniger. Der nächsten heißen TSV Niedernhall und TV Tannheim. TV Unterhaugstett: Elsa Ghebrezghi, Rahel Ghebrezghi, Vera und Julia Sauerbrunn, Lisa Waldenmaier, Saskia Lauser, Anja Kienle.