Ausschuss: 42 neue Betreuungsplätze im Kinderhaus Heumaden / Zweifel an Langfristigkeit von Lösungen

Calw. Erneut beschäftigte sich der Kultur-, Schul- und Sportaussschuss mit den aktuellen Entwicklungen in der Kinderbetreuung. Denn nach wie vor wächst der Bedarf und die Stadt muss einiges in Bewegung setzen, um diesen zu decken. "In den vergangenen Monaten passiert da unheimlich viel", bekräftigte Oberbürgermeister Ralf Eggert.

So werden im Obergeschoss des Kinderhauses Heumaden zwei altersgemischte Ganztagesgruppen eingerichtet. Die Gruppe mit 20 belegbaren Plätzen, die sich bislang im Altbau aufhält, wird in den Neubau verlagert. Die zweite Gruppe – ebenfalls mit 20 Plätzen – wird neu aufgebaut. Die durch den Umzug der Ganztagesgruppe frei gewordenen Räume im Altbau stehen künftig einer altersgemischten VÖ-Gruppe (Verlängerte Öffnungszeit) mit 22 Plätzen zur Verfügung.

Insgesamt lassen sich im Kinderhaus Heumaden zum Kindergartenjahr 2018/2019 also 42 zusätzliche Betreuungsplätze einrichten. Für die neuen Gruppen sind 5,5 neue Personal-Stellen geschaffen worden. Diese konnten "nahezu vollständig mit pädagogischen Fachkräften besetzt werden, die schon länger in Calw tätig sind.Damit im Obergeschoss des Kinderhauses die beiden Ganztagesgruppen Platz haben, ziehen die beiden Hort-Gruppen aus dem Neubau in die Heumadenschule. Der Hort wird im kommenden Schuljahr in Klassenräumen untergebracht, die aufgrund der gesunkenen Anmeldezahlen nicht gebraucht werden.

Drei neue Stellen

Weil die Nachfrage nach Schulkindbetreuung, also Hort oder Kernzeit, erheblich gestiegen ist, werden alle drei Container für die Kernzeitbetreuung benötigt. Die Kosten für nötige Aus- und Umbauarbeiten belaufen sich auf rund 180 000 Euro, die überplanmäßig zur Verfügung gestellt werden müssen.

Auch in Stammheim reicht das Kinderhaus nicht mehr aus, um den Betreuungsbedarf zu decken. Eine Hortgruppe wird dort ebenfalls in ein Klassenzimmer verlagert. Dadurch können zehn weitere Plätze geschaffen werden, weil in der Schule mehr Platz ist. In den frei gewordenen Räumen im Kinderhaus wird eine dritte Krippengruppe (zehn Plätze, 30 Stunden pro Woche) eingerichtet. Insgesamt werden für die Maßnahmen in Stammheim drei neue Stellen benötigt.

"Die Begeisterung im Bereich der Schule ist nicht so groß", gab Eggert zu. Aber anders gehe es eben momentan nicht. Auch Oliver Höfle (GfC) hat Zweifel, ob die Situation dadurch langfristig besser wird. Überhaupt vermisse er eine langfristigere Planung. Eben diese möchte das Stadtoberhaupt jedoch vermeiden, "denn es wird erhebliche Veränderungen geben", ist er sich sicher.

Die erforderlichen Baumaßnahmen werden 35 000 Euro kosten – überplanmäßig wohlgemerkt. Das löste vor allem bei Udo Raisch (CDU) Sorge aus. "Wo nehmen Sie das Geld denn her", fragte er den OB. "Das bekommt man durch Umverteilungen und Einsparungen hin", beruhigte der. "Kein Grund, in Tränen auszubrechen."

Der Ausschuss beschloss schließlich einstimmig, dem Gemeinderat zu empfehlen, das Geld in den Betreuungsausbau zu investieren.