In Heumaden könnte schon 2020 ein neuer Kindergarten aufmachen. (Symbolfoto) Foto: Skolimowska

Ausschuss empfiehlt weitere Planung. Einrichtung könnte schon 2020 fertig sein.

Calw-Heumaden - Zwar setzt die Stadt alles daran, ihre Kinderbetreuungsangebote in den vorhandenen Einrichtungen aufzustocken. Falls das aber nicht reicht, soll in Heumaden ein neuer Kindergarten gebaut werden. Der Kultur-, Schul- und Sportausschuss sprach sich für die weiteren Planungen aus.

Der neue Kindergarten würde im Neubaugebiet "Schafweg III" entstehen. Die Stadt besitzt dort zwei Grundstücke im Weißdornweg – auf der einen Seite angrenzend an ein Regenrückhaltebecken, auf der anderen an ein Grundstück, wo ein öffentlicher Spielplatz entstehen soll. Diesen könnten die Kinder dann im besten Fall mitbenutzen.

Nachteil an dem Gelände ist allerdings die Lage an einem Südhang – erschwere sie doch die Erschließung und Organisation des Gebäudes sowie die Gestaltung des Außenbereiches, heißt es in der Sitzungsvorlage für den Kultur-, Schul- und Sportausschuss.

Nun stellt sich natürlich die Frage, was mit dem Neubau passieren würde, wenn plötzlich der Bedarf nach Kinderbetreuungsplätzen zurückgeht? Die Verwaltung prüfte deshalb "ob es möglich ist, einen Kindergarten zu planen, welcher nach seiner Nutzungszeit verkauft und als Wohngebäude weitergenutzt werden könnte". Für einen Ein-Gruppen-Kindergarten wäre das durchaus möglich, ist in der Sitzungsvorlage zu lesen. Nur ist eine solche Betreuungsform kaum wirtschaftlich.

Bei einer Zwei-Gruppen-Lösung sieht es nicht besser aus – die Raumaufteilung, beziehungsweise die Größe der Räume machen es schwer, sie später als Wohnraum zu nutzen. Da auch der planerische Aufwand für die Haustechnik, also Lüftung und Heizung enorm wäre, wenn sie für beide Konzepte passen müssten, wurde die Idee verworfen.

Stattdessen möchte die Stadt nun in die Planungen für einen Zwei-Gruppen-Kindergarten einsteigen, in dem alle heute üblichen Betreuungsformen möglich sind: Ein "altersgemischter Kindergarten mit einer wöchentlichen Betreuung von 30 Stunden (VÖ), Krippe mit einer wöchentlichen Betreuungszeit von 30 Stunden (VÖ) und auch Ganztagesbetreuung für alle Altersgruppen (mit einer wöchentlichen Betreuungszeit von 50 Stunden)", wie in der Vorlage steht. Davon verspricht sich die Verwaltung, dass sie flexibel auf Bedarf reagieren kann.

Weiterer Vorteil: Ein Gruppenbereich wurde so entworfen, dass man diesen – falls die Betreuungszahlen zurückgehen – von der Kindergarten-Nutzung abkoppeln kann. Dieser Bereich, der sogar über einen separaten Eingang sowie Sanitäranlagen ausgestattet ist, könnte dann von Vereinen, der Volkshochschule oder für Bürgerveranstaltungen genutzt werden.

Entwurf sieht vor, Gebäude in drei Teile zu gliedern

Der Entwurf sieht vor, dass das Gebäude aus drei Teilen bestehen soll. Zum einen das Hauptgebäude mit Erdgeschoss (Eingangshalle, Garderoben, Küche, Sanitärbereich, Personal-WC und Gartenzugang), Obergeschoss (Mehrzweckraum, Zusatzraum, Büro, Elternsprechzimmer und Teeküche) sowie Untergeschoss (Technikraum, Wasch- und Putzraum, Personalumkleide, Geräteraum/Lager). Zum anderen den Gruppenbereich I, der von der Kinderhaus-Nutzung abgekoppelt werden kann und der Gruppenbereich II mit Schlafraum.

Zieht man die aktuellen Preise für den Bau von Kindergärten heran, komme man auf Bau- und Planungskosten von rund 2,5 Millionen Euro, sagte Oberbürgermeister Ralf Eggert in der Ausschusssitzung.

"Es ist wichtig, vorzuplanen", betonte Christoph Perrot (Freie Wähler). So sahen es offenbar auch die anderen Räte, denn sie entschieden sich einstimmig dafür, dem Gemeinderat die Zustimmung zur weiteren Planung zu empfehlen.

Im laufenden Jahr werden dafür außerplanmäßig 90 000 Euro fällig. "Baubeschluss, Werkplanung, Ausschreibung und Baubeginn könnten in 2019 erfolgen", steht in der Sitzungsvorlage. 2020 könnte der neue Kindergarten in Heumaden dann schon fertig sein.