Beim Football wird mit einem Ei-förmigen Ball gespielt. Foto: Luz Foto: Schwarzwälder Bote

Spezielle Variante könnte ohne große Kosten oder Verletzungsrisiko gespielt werden

Der Ball wird zurück zum Quarterback gespielt. Es läuft alles wie geplant. Jeder hält sich an den abgemachten Spielzug. Der Quarterback wirft einen Pass auf einen seiner freigelaufenen Mitspieler. Er fängt den Ball und rennt so schnell er kann Richtung Endzone. Alle sind angespannt – wird er es schaffen? Doch dann wird er zehn Meter vor der Endzone hart umgerissen. Ende des Spielzuges.

American Football, ein amerikanischer Sport, der in Deutschland immer mehr Sympathisanten findet. Nun stellt sich die Frage ob Football auch im Schulsport gespielt werden soll. Die Frage stellt sich, ob der Sport eher zu hart oder vielleicht doch geeignet wäre, um von Schulkindern ausgeübt zu werden? Als erstes würde natürlich ein hohes Verletzungsrisiko bestehen, da der Sport sehr körperbetont ist. Dazu würden auch noch starke Schmerzen kommen, nachdem man hart getackelt (zu Boden gerissen) wird. Dies könnte dazu führen, dass es manchen Kindern keinen Spaß machen würde oder sie sogar Angst hätten, diesen Sport auszuführen. Zudem wären vielleicht die hohen Anschaffungskosten eine Hürde, da die Ausrüstungen recht viel kostet. Gerade die Protektoren, wie zum Beispiel Schulterpanzer, sind sehr teuer. Diese Punkte könnten das Einführen von Football in der Schule sicherlich erschweren.

Teamfähigkeit fördern und optimieren

Auf der anderen Seite ist Football eine der besten Sportarten, um die Teamfähigkeit zu fördern und sie zu optimieren. Es muss sich nämlich jeder an den angesagten Spielzug halten und genau das machen, was seine Aufgabe ist, damit überhaupt ein Spiel zu Stande kommt. Macht zum Beispiel der Passempfänger, der eine bestimmte Laufroute hat, eine ganz andere, weiß der Quarterback nicht, wohin er werfen soll.

Fähnlein abreißen statt Spieler umwerfen

Alles ist ganz präzise aufeinander abgestimmt und funktioniert nur durch optimales Teamverhalten. Wegen dieser nötigen Teamfähigkeit würden Kinder Disziplin, Unterordnung und einen extrem hohen Teamgeist erlangen. Außerdem wäre Football eine "Abwechslung im Schulsport", wie es Fynn F. Spieler der Herrenberg Raptors ausdrückt.

Die Kosten könnte man auch vermeiden, indem man Flag-Football, eine Variante des American Footballs, spielt. Bei Flag-Football ist alles gleich wie im normalen Football, bloß dass man sich nicht zu Boden reißt, sondern ein Fähnlein, das jeder Spieler trägt, ganz einfach abreißt. Ab diesem Zeitpunkt dürfte dieser Spieler nicht mehr weiterlaufen. Um zu spielen, bräuchte man also nur Bälle und Fähnlein, die günstig zu erhalten sind.

Mit dieser Variante würde man auch die Schmerzen und das Verletzungsrisiko drastisch senken, da es nicht mehr so körperbetont ist. Wird man zum Beispiel sehr hart umgerissen, ist es wahrscheinlicher, dass man sich eine Zerrung, Verstauchung oder sogar einen Knochenbruch zuzieht. Wird einem aber während des Rennens ein Fähnlein, das der Spieler an beiden Seiten trägt, abgerissen, kann einem so gut wie nichts passieren. Das würde die Angst der Kinder vor Sportverletzungen nehmen. Ganz ohne Körperkontakt geht in dieser Variante natürlich auch nicht, aber alles in allem wäre Flag-Football eine sehr gute Schulsportart.

Mich würde es freuen, wenn Sportlehrer dies in Erwägung ziehen und sich auf etwas Neues einlassen würden, vor allem auch wegen der psychischen und physischen Fähigkeiten, die erlangt werden.   Der Autor ist Schüler der Klasse 9d des Maria von Linden-Gymnasiums in Calw