Jan Nekwinda (rechts) war gleich Dreh- und Angelpunkt im ESC- Offensivspiel. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Liebenzeller überraschen mit 6:5-Sieg vor heimischer Kulisse gegen den Tabellenzweiten aus Freiburg / Regionalliga Südwest

Von Albert M. Kraushaar ESC Bad Liebenzell – EHC Freiburg II 6:5 (2:2/1:1/ 3:2). Die Eishockeyspieler des ESC Bad Liebenzell kann doch noch gewinnen. Das Schlusslicht der Regionalliga Südwest feierte am Sonntag einen 6:5-Sieg gegen den Tabellenzweiten EHC Freiburg II.Eine teilweise hochdramatische Schlussphase zog Spieler und Fans bis zum Abpfiff in den Bann, bis der zweite Saisonsieg feststand.

Der ESC Bad Liebenzell, bis auf Lukas Tenkac mit dem derzeit bestmöglichsten Aufgebot auf dem Eis, profitierte von einem Blitzstart seines tschechischen Neuzugangs Jan Nekwinda zum 1:0 (2.).

Die Führung, erzielt vom neuen Hoffnungsträger, gab der zuletzt arg gebeutelten Mannschaft Sicherheit. Zudem zeigte Timothy Rogers bei seinem zweiten Spiel im ESC-Tor einige sehr gute Paraden. Die lediglich mit vier Verteidiger und sieben Stürmern angereisten Freiburger hielten mit Bedacht dagegen, spielten immer wieder ihre stocktechnische Überlegenheit aus und kamen mit einem Treffer von Routinier Anton Bauer (8.) zum nicht unverdienten 2:2 Ausgleich.

Die Partie blieb offen, die "Kleinen Wölfe" aus dem Breisgau scheiterten immer wieder an der hervorragenden kämpferischen Einstellung des ESC-Mannschaft. Diese spielte im ein Block ein 4-1-System, bei dem Jan Nekwinda an der Mittellinie rochierte und auf Pässe und Befreiungsschläge aus dem eigenen Abwehrdrittel wartete. Und wenn es so weit war, dann ging alles blitzschnell, wie beim zweiten ESC-Treffer. Jan Nekwinda lief auf und davon, Timo Glade ließ seinen Schuss nach vorne abprallen, und der mitgelaufene Sidney Körper staubte zum 2:1 (13.) ab. Kurz vor Ende des sehr fairen ersten Drittels mit nur eine Strafzeit für die Gäste, glich Dennis Schopp zum 2:2 (17.) aus.

Im zweiten Durchgang tat sich lange Zeit wenig Effektives, bis Christian Kustusch die Fäuste auspackte und nach einer Keilerei zusammen mit seinen Kontrahenten Linsenmaier (2 plus 2 Minuten) und Kunz (2 Minuten) auf der Strafbank Platz nahmen (32.). Als sich die Aufregung gelegt hatte, konnte der ESC das 3:2 bejubeln. Der kleine Flitzer Roman Marx war nach einer Kombination Jan Knaub/Vladimir Viller durch und behielt vor Glade die Nerven (34). Schon schien es, der ESC könnte mit einer Führung in die Pause zu gehen, als Künkler das 3:3 (39.) gelang.

Im Schlussdrittel legten die Gäste aus Freiburg in puncto Tempo zu. Timothy Rogers machte gegen Linsemaier (48.) eine "Hundertprozentige" weg, in Unterzahl traf Jan Nekwinda per Konter zum 4:3 (49.). Anschließend hatte der ESC nach Strafen für Nekwinda und Kustusch bange Minuten zu überstehen. Mit einem satten Weitschuss gelang Bauer der Ausgleich zum 4:4 (53.). Auf der Gegenseite schloss Vladimir Viller eine Kombination über Maxim Schein und Roman Marx zum 5:4 ab (55.).

Der erneute Führung folgte gleich ein Zweiminutenstrafe für Jan Knaub. In Unterzahl klemmte Jan Nekwinda die Scheibe ein, sein Gegenspieler klatschte ihn an die Bande und ging dafür auf die Strafbank (57.). Doch die Gäste wollten sich keine Blöße geben, der ESC wollte jetzt wenigstens einen Punkt. Am Ende wurden es drei.

Es lief schon die 58. Minute, als Nekwinda seinen Stürmerkollegen Sidney Körper bediente und dieser mit seinem zweiten Treffer des Tages zum 6:4 auflegte. Es war die Entscheidung, auch wenn elf wacker kämpfenden Freiburger noch nicht aufgeben wolltwen und Kunkler noch das 5:6 (59.) schafften. Die ESC-Fans zählten bangend die wenigen noch verbleibenden Schlusssekunden runter.

ESC Bad Liebenzell: Timothy Rogers (Tor), David Lefelmann, Jan Knaub, Manuel Arzner, Christian Kustusch, Jan Nekwinda, Sergey Wittmann, Maxim Schein, Vladimir Viller, Roman Marx, Daniel Heihmann, Torsten Weißler, Sidney Körper, Max Kappler Yannik Scheibner, David Manherz, Falk Krautz.Strafzeiten: ESC Bad Liebenzell16 Minuten; EHC Freiburg II 10 Minuten.