Helga Stoll (von links), Marion Sailer-Spies, Sandra Kirst, Petra Kirst, Sabine Großmann, Jessica Kollmorgen, Martina Bartsch, Marusja Matzutat, Silvia Murphy, Martina Haag und Ute Rentschler feierten den Abschluss des Tagesmutter-Kurses. Foto: Stöß Foto: Schwarzwälder Bote

Abschlussabend: Frauen erhalten Zertifikat als Tagesmütter / Angebot für Kinder bis 14 Jahre

Nach erfolgreicher Ausbildung haben sechs Frauen der "Kindertagespflege im Landkreis Calw" am Wochenende im Beisein ihrer Partner und Kinder das Zertifikat als Tagesmutter erhalten.

Calw. "Es ist wie ein Sechser im Lotto"; "..das Beste, was uns passieren konnte"; "Ich bin so erleichtert"; "Wie gut, dass es Tagesmütter gibt". Mit diesen Aussagen von Müttern eröffnete Silvia Murphy eine Abschlussfeier im Landratsamt Calw.

Alleine schon der familiäre und liebevoll geschaffene äußere Rahmen zeigte, welch ein Geist bei diesem Teil des Landratsamtes vorherrscht. Die Beraterinnen in Sachen Kindertagespflege, Martina Haag, Ute Rentschler und Silvia Murphy hatten sich für die Feier einiges einfallen lassen, um dem besonderen Anlass seine entsprechende Würde und Wertschätzung zu verleihen. Ein sonst eher kalter Raum wurde liebevoll geschmückt.

Murphy zeigte sich froh, dass nun sechs weitere Frauen dazu beitragen, den Bedarf an dieser Form der Kindesbetreuung im Kreis abzudecken. Und dieser Bedarf steige stetig, so Murphy. Die Kindertagespflege ist ein hochwertiges, verlässliches und flexibles Bildungs- und Betreuungsangebot für Kinder bis 14 Jahren. Ihre Stärke sieht Murphy in der individuellen und familiennahen Betreuung der Kinder. Sie kann auch als ergänzendes Angebot für Kindergarten- und Schulkinder zur institutionellen Betreuung angesehen werden.

Man ist beim Kreis Calw stolz auf das Landkreisfinanzierungsmodell, welches sich letztendlich bei den Tagesmüttern und Familien in günstigeren Konditionen niederschlägt. Ein tolles Charakteristikum an diesem Modell ist zudem die Geschlossenheit aller 25 Kommunen, sich daran zu beteiligen.

Der Beitrag von Marion Sailer-Spies vom evangelischen Tageselternverein fügte sich wie aus einem Guss in den herzlichen gestalteten Ablauf des Festes. Die Beraterin des Kooperationspartners Diakonie Nordschwarzwald spielte sogar Gitarre. Sie begleitete Michele Maisenbacher-Brenner zu deren "Halleluja" und "The Rose". Maisenbacher, ebenfalls Kollegin im Beratungsreferat des Landratsamtes, kennt man in der Region auch als Sopranistin der Calwer Gesangsformation "reVocali".

Die Interpretation von Bette Middlers "The Rose" war von dem Duo gezielt gewählt. Marion Sailer-Spies überreichte jeder neuen Tagesmutter eine rote Rose. Den übersetzten Text gab sie den glücklichen Prüflingen dazu und zitierte aus dem Lied "Aber vergiss nicht, unter dem tiefen Winterschnee liegt der Samen, aus dem mit der Liebe der Sonne im Frühjahr die Rose wird."

19 Ausbildungstage, 160 Unterrichtseinheiten

Mit diesem gedanklichen Bild gelang es ihr, eine Brücke zu den neuen Tagesmüttern zu bauen. "So ist es auch mit den kleinen Kindern, die euch nun anvertraut werden. Es sind Samenkörner der Liebe. Und wer weiß, vielleicht triffst du in 15 Jahren ein Kind, das du betreut hast und kannst sagen, da habe ich mein Samenkorn der Liebe hineingegeben."

Mit einem "Ich bin stolz auf euch, was ihr alles in diesen 19 Ausbildungstagen in 160 Unterrichtseinheiten geleistet habt", gab es dann die Abschlussurkunden im Beisein von Helga Stoll. Diese steht seit sage und schreibe 24 Jahren als Tagesmutter im Einsatz.

Bevor es zum gemeinsamen Essen ging, wurde anhand vieler bunter Moderationskarten ein imaginärer Tageskindergarten, bunt wie ein Bauerngarten, spielerisch erarbeitet. Mitmachen durften auch die Väter. Kreativität war Trumpf. Schnell war die Pinnwand mit Gedanken gefüllt. Mit Bildern aus der Wetterkunde gesprochen wurde deutlich, dass in der Kinderbetreuung alles vorkommen wird. Sturm, Hitze, Hagel, Regen und dennoch viel Sonnenschein.

Dieses Wissen und viel mehr haben Sandra Kirst, Petra Kirst, Sabine Großmann, Jessica Kollmorgen, Martina Bartsch und Marusja Matzutat gelernt. Sie freuen sich auf die Aufgabe. Vor allem dürfen sich die Hauptpersonen, die zu betreuenden Kinder und deren Eltern, freuen. Denn mit dieser Ausbildung ist der Grundstein für eine kompetente und professionelle Betreuung gelegt.

Wer sich nun die Frage stellt, "kann ich selbst als Tagesmutter oder -vater tätig sein?" und sich unverbindlich erkundigen möchte: Es beraten Silvia Murphy und Martina Haag (beide Telefon 07051/16 01 46) oder Marion Sailer-Spies (Telefon 07452/84 10 70).