Für Erna wird nach wie vor vor der passende Spender gesucht. Foto: privat

Typisierungsaktion trotzdem erfolgreich. Zwei Stammzellspenden stehen bevor.

Calw/Tübingen - Für die an Leukämie erkrankte kleine Erna aus Rohrdorf ist bisher noch kein passender Spender gefunden worden. Obwohl im März diesen Jahres im Hirsauer Kursaal Hirsau eine große Typisierungsaktion stattgefunden hat. um einen passenden Stammzellenspender zu finden.

Fast 1.800 Menschen hatten sich damals bei der von der Firma Seuffer, bei der der Vater von Erna arbeitet, mitorganisierten Aktion mit der Abgabe von fünf Milliliter Blut in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) aufnehmen lassen.

Die Welle der Hilfsbereitschaft in und um Calw war enorm: Firmen, Privatpersonen und Vereine wurden mobilisiert, so dass mittlerweile mehr als 90.000 Euro an Spendengeldern gesammelt werden konnten – eine wahrhaft stolze Summe. Die Initiatoren waren überwältigt ob des Ergebnisses und wenden sich jetzt auf diese Weise mit einem herzlichen Dankeschön an alle Helfer sowie Unterstützer.

Erfolgreich war die Hirsauer Aktion trotzdem. Bereits fünf Menschen, die sich in Hirsau haben typisieren lassen, wurden zu weiteren Untersuchungen herangezogen. Bei zwei von ihnen steht demnächst tatsächlich die Stammzellspende für zwei Patienten bevor. Ein großartiges Ergebnis, wenn man bedenkt in welch kurzer Zeit und mit welch geringem Aufwand diese beiden genetischen Zwillinge zu Lebensrettern werden könnten.

1 zu mehreren Millionen

Für Erna wird weiter ein passender Spender gesucht. Für eine erfolgreiche Transplantation müssen dabei die Gewebemerkmale des Stammzellspenders nahezu vollständig mit denen des Patienten übereinstimmen. Die Wahrscheinlichkeit, einen geeigneten Stammzellspender zu finden, liegt zwischen 1 zu 20.000 und 1 zu mehreren Millionen. Darum ist es so wichtig, dass sich auch weiterhin möglichst viele Menschen als potenzielle Stammzellspender registrieren lassen.

Die Suche nach der "Stecknadel im Heuhaufen" geht also für Erna und viele Patienten weiter. Deshalb wendet sich die Familie erneut an die Bevölkerung, mit der Bitte um Unterstützung. Jeder, der sich typisieren lässt, ist eine Chance für die Patienten weltweit und kann vielleicht schon morgen zum Lebensspender werden.

Auch auf dem Postweg kann man mittlerweile DKMS-Spender werden. Der Gang zum Arzt mit Blutentnahmeset wurde abgelöst von zwei Wangenabstrichen, die man mittels Wattestäbchen selbst zu Hause durchführen kann. Das Registrierungsset gibt es unter www.dkms.de.

Die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei ist eine gemeinnützige Gesellschaft mbH mit Sitz in Tübingen, deren Ziel es ist, durch Unterstützung von Knochenmarkspenden die Heilungschancen der an Leukämie und anderen lebensbedrohlichen Erkrankungen des blutbildenden Systems Erkrankten zu verbessern. Ohne finanzielle Unterstützung ist keine Hilfe möglich. Die Registrierung und Typisierung eines Spenders kostet die DKMS 50 Euro. Als gemeinnützige Gesellschaft ist die DKMS bei der Spenderneugewinnung allein auf Geldspenden angewiesen.

Weitere Informationen:

www.dkms.de