Bei der Elektromobilität gehe es jedoch um mehr, als nur darum, ein bestimmtes Auto zu fahren, erklärt Ricarda Becker, die Projektleiterin der Rallye. "Das ist eine Community, eine Gemeinschaft." Und um diese zu fördern und den Kontakt zu der Öffentlichkeit herzustellen, wurde 2012 die ENCW-Rallye ins Leben gerufen. Schon bei der ersten Rallye-Fahrt erkundeten 30 Fahrzeuge den Nordschwarzwald. Damals war die Strecke von 205 Kilometern noch auf zwei Tage aufgeteilt, weil die Autos zwischendurch laden mussten.
In diesem Jahr ist die Strecke 220 Kilometer lang und es gibt keinen Zwischenstopp. Wer also vor hat, an der Rallye teilzunehmen, braucht ein E-Auto, das diese Strecke ohne nachladen schafft. Aber auch das Fehlen eines geeigneten fahrbaren Untersatzes ist kein Hindernis. Die Deer GmbH stellt, wenn nötig, Autos zur Verfügung. 25 Teams, bestehend aus Fahrer und Beifahrer, der navigiert, dürfen teilnehmen.
Am 28. Juni geht es los mit einem "get together", also einem Zusammentreffen mit Empfang. Am Samstag, 29. Juni, ist der große Tag. Da wird die Route abgefahren. In Bad Wildbad geht es los. Die Strecke führt von da über Ditzingen und Zuffenhausen ins Remstal zur Landesgartenschau. Hier ist eine zweistündige Pause eingeplant. Schaulustige haben hier die Möglichkeit, mit den Fahrern ins Gespräch zu kommen. Weiter führt die Reise über den Kreis Ludwigsburg und Enzkreis, inclusive Eberdingen, Wiernsheim und Tiefenbronn, zurück nach Bad Wildbad. Die Stadt unterhalte außerdem mit einem Rahmenprogramm. "Wir hatten schon Teams aus Köln oder aus der Schweiz. Weithergereisten soll die Gegend näher gebracht werden", erklärt Becker. Sie verrät schon einmal, dass der Baumwipfelpfad eine Rolle spielen wird.
Fordernde Prüfungen
Auf der Strecke warten amüsante und herausfordernde Wertungsprüfungen. "Die Teilnehmer müssen ihr Können als Fahrer, ihr Wissen über die Autos und ihren Sportsgeist unter Beweis stellen", kündigt Becker an. Wie genau diese Prüfungen aussehen, will sie noch nicht verraten. In den vergangenen Jahren gab es beispielsweise Bilderrätsel auf der Strecke, einen Segway-Parcours oder einen sportlichen Tannenzapfen-Weitwurf. "Einmal hatten wir eine Station, wo sich die Beifahrer in eine Schubkarre gesetzt haben und die Fahrer mussten die Schubkarre, nach Anweisung des Beifahrers, mit verbundenen Augen schieben." Das klingt nach Gaudi, ist es auch, aber eben nicht nur. "So lernt der Fahrer, sich auf die Anweisungen des Beifahrers zu verlassen." Es sei nämlich auch schon vorgekommen, dass das ein oder andere Team nicht im Ziel angekommen sei, weil sie sich verfahren haben. Ein Auto-Navi darf übrigens nicht verwendet werden. Es gibt lediglich Bordkarten. Über ein Mindestmaß an Orientierungsfähigkeit zu verfügen, ist also nicht verkehrt.
Am 30. Juni treffen sich die Teilnehmer noch einmal zum gemeinsamen Frühstück.
"Der Austausch steht im Vordergrund", sagt die Projektleiterin. "Durch die Veranstaltung wird das Thema Elektromobilität in die Gesellschaft gebracht. Und wir bieten auch eine Plattform. Einige der Fahrer haben die Entwicklung der E-Autos von Anfang an miterlebt, andere haben gerade ihr erstes." Außenstehende bekämen Einblick und die Gemeinschaft könne sich austauschen, um die Entwicklung auf dem Gebiet voranzutreiben.
"Es geht um das Interesse an der Elektromobilität, es ist kein Wettrennen", sagt Becker. "Die Reichweite der Autos hängt stark von der Fahrweise ab. Je ökonomischer gefahren wird, umso besser."
Es geht also nicht darum, schnell anzukommen, sondern eher darum, überhaupt anzukommen, ohne liegen zu bleiben. "Die Rallye ist eine Spaß-Ausfahrt einer Interessengemeinschaft", sagt Becker. Und der Spaß sei jedenfalls garantiert.
Das Anmelde-Formular finden Interessierte auf der Homepage der Deer GmbH. Bei Ricarda Becker können die Unterlagen ebenfalls unter der Telefonnummer 07051/1 30 01 20 angefordert werden.
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