Enthüllten eines der neuen Willkommensschilder (von links): Jürgen Hehr (Leiter Straßenbauabteilung), Landrat Helmut Riegger, sein Stellvertreter Frank Wiehe und Markus Haisch von der Straßenmeisterei. Foto: Bernklau Foto: Schwarzwälder-Bote

Marketing: An 20 Stellen an Bundes- und Landesstraßen hat der Landkreis seine eigenen Willkommensschilder aufgestellt

Viele Straßen führen in den Kreis Calw hinein und wieder hinaus. Doch so richtig begrüßt oder verabschiedet wird man da nicht so wirklich. Das hat sich nun geändert. An 20 Stellen grüßen jetzt besondere Schilder die Autofahrer von auswärts – aber auch die Einheimischen.

Kreis Calw. Es war ein Ex-Bürgermeister einer Tourismuskommune, der die Idee zum ersten Mal im Kreistag aufbrachte, an viel befahrenen Straßen an der Kreisgrenze Schilder aufzustellen, die die Autofahrer im Kreis Calw willkommen heißen.

Werner Krauss, ehemaliger Schultes von Bad Teinach-Zavelstein, schlug das bereits in der vergangenen Legislaturperiode im Kreisparlament vor. Zunächst geschah nichts. Dann war es wieder ein Mann aus einer Tourismuskommune, der die Idee erneut aufgriff und ins Kreisparlament brachte: Jochen Borg, Bürgermeisterstellvertreter in Bad Wildbad.

Junge Künstler haben das Herz gestaltet

Irgendwann einmal verfing die Idee auch in den Reihen des Landratsamtes – tatsächlich als Möglichkeit, Werbung für den Tourismusstandort zu machen. Man machte sich seine Gedanken, wie so ein Schild aussehen könnte. Angesichts der Tatsache, dass Calw nicht der erste Landkreis sein würde, der solche Schilder aufstellt, sollte es schon etwas sein, das sich von anderen abhebt. Schließlich kam man auf den Gedanken, etwas zu verwenden, was man bereits hatte, und das schon auf einige Gegenliebe gestoßen war.

Im Rahmen des Heimatwettbewerbs "My home ist where my heart is", der sich 2015 vor allem an die jüngeren Kreisbewohner richtete, entstand durch junge Künstler das Logo des Wettbewerbs: ein aus vielen farbigen Flächen bestehendes Herz, das die charakteristische Landschaft des Kreises mit seinen Wäldern, Bergen und Tälern symbolisiert. Dazu die Farbe Rot, die für Heimatverbundenheit stehen soll.

Das Logo-Herz kam an – besonders bei der Landkreisverwaltung. Dort habe das Herz schon längst Maskottchencharakter, berichtet der Erste Landesbeamte Frank Wiehe. "Da geht einem wirklich das Herz auf", ist er noch heute stolz auf das Logo.

"Es ist modern, sympathisch, zeitgemäß und hat einen hohen Wiedererkennungswert", lobt auch Landrat Helmut Riegger. "Das kann sich wirklich sehen lassen. Mancher Auto-, Motorrad- oder Fahrradfahrer wird anhand der Schilder vielleicht sogar feststellen, dass der Landkreis Calw mit seinen zahlreichen touristischen Angeboten gar nicht so weit weg ist von den umliegenden Ballungszentren", resümierte Landrat Riegger bei der Enthüllung eines der Schilder an der Bundesstraße 296 von Calw in Richtung Deckenpfronn im Kreis Böblingen.

Und man hat mit der Aktion nicht nur ortsfremde Autofahrer im Blick. Die Grüße in Schilderform sollen auch den Bewohner des Kreises selbst ein Stück weit Heimatgefühle vermitteln, zeigen, dass sie jetzt wieder in "ihrem" Landkreis sind.

Man hatte also das Motiv, doch die Gesamtgestaltung stand noch aus. Im zuständigen Kreistagsausschuss verständigte man sich schließlich darauf, dass neben den Worten "Landkreis Calw" auch noch die Schriftzüge "Schön hier" und "Schön war’s" auf den Schildern ihren Platz finden sollten.

Straßenmeister legen die 20 Standorte fest

Doch wie viele Schilder soll man aufstellen, und vor allem wo? Die Antworten auf diese Fragen überließ die Landkreisverwaltung ihren Straßenmeistern. Man legte sich letztlich auf 20 Standorte fest – an Bundes- und Landesstraßen, die in die benachbarten Landkreise Freudenstadt, Böblingen, Enzkreis, Karlsruhe und Rastatt führen.

In den vergangenen Tagen machten sich die Leute der Straßenmeistereien nun daran, die Schilder an den Straßen zu platzieren. Seit diesem Wochenende sendet der Kreis seine Grüße auf die Straßen der Region hinaus.