Auch der Dom von Freiberg gehört zu den Zielen der Reisegruppe aus dem Kreis Calw. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder Bote

Politik: Reise in Partnerregionen geplant

Bisher waren es in der Hauptsache politische Vertreter, die die Freundschaft des Kreises Calw mit seinen Partnerlandkreisen Mittelsachsen und Gliwice gepflegt haben. Jetzt sollen auch normale Bürger die Chance bekommen, die Beziehungen zu pflegen. Nach Pfingsten soll es dazu eine siebentägige Reise in die Partnerregionen geben.

Kreis Calw. Seit 1991 pflegt der Landkreis Calw eine Partnerschaft mit dem Kreis Freiberg beziehungsweise Mittelsachsen, die 2009 um Gliwice in Polen erweitert wurde. In den Pfingstferien besteht nun Gelegenheit, diese Regionen und insbesondere Schlesien näher kennenzulernen.

Zur inhaltlichen Förderung der Partnerschaften übernimmt Kreisarchivar Martin Frieß zusammen mit dem polnischen Journalisten und Historiker Dawid Smolorz die Reiseleitung. Zudem erhält die Reise auch einen literarisch-poetischen Akzent. Die im Calwer Raum bekannte Künstlerin Lea Ammertal wird unterwegs immer wieder Dichter und Schriftsteller zu Wort kommen lassen, die an den besuchten Orten gelebt haben oder dort geboren wurden.

Die Reise wird eine Begegnung mit der wechselvollen Geschichte sowie der vielfältigen Kunst und Kultur der jeweiligen Städte und Regionen ermöglichen. Erste Station ist Freiberg/Sachsen. Dort wird im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele bei einem Orgelkonzert im Dom die weltberühmte Barockorgel von Gottfried Silbermann zu hören sein. Anderntags stehen eine Stadtführung und ein Besuch des Bergbaumuseums auf dem Programm. Der gebürtige Calwer Ulrich Rülein wirkte dort Anfang des 16. Jahrhunderts als Bergbausachverständiger, Vermessungs- und Bauingenieur und schließlich auch als Ratsherr und Bürgermeister.

Hölzerner Sendeturm erinnert an Beginn des Zweiten Weltkriegs

Standquartier für die folgenden Tage ist Gliwice, eine der ältesten Städte des oberschlesischen Industriegebiets, das in der Zeit nach der Wende infolge der Schließung der Zechen einen tiefgreifenden Wandel durchlebte. Von Gliwice aus wird eine Tagesexkursion in die ehemalige Hauptstadt Krakau unternommen, eine weitere nach Kattowitz, dem früheren Zentrum des Kohlebergbaus, wo auf einem alten Zechengelände eine neue "Kulturmeile" mit dem Schlesischen Museum entstanden ist.

Auch in Gliwice selbst und in der Umgebung gibt es einiges zu entdecken. So erinnert der hölzerne Sendeturm der Stadt mit dem angeschlossenen Museum an den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Weitere Stationen sind Oppeln und Breslau. Gespräche und Begegnungen bieten Gelegenheit, die freundschaftlichen Verbindungen, die auf Verwaltungsebene geknüpft wurden, auch auf "Bürgerebene" zu festigen und zu vertiefen.

Organisiert wird die siebentägige Busreise von dem Calwer Veranstalter Volz Reisen, Telefon 07051/96890. Zur inhaltlichen Konzeption erteilt Kreisarchivar Martin Frieß nähere Auskünfte unter der Telefonnummer 07051/160-314 oder per E-Mail an martin.friess@kreis-calw.de.