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Bäckerei Raisch führt neues Kassensystem ein. Kunden sind begeistert.

Calw-Oberriedt - Seit Anfang Februar gibt es bei der Bäckerei Raisch die Möglichkeit, den Kassenbeleg als QR-Code mit dem Smartphone abzuscannen. So möchte das Unternehmen unnötigen Papiermüll vermeiden. Und das ist nicht die einzige Veränderung, die geplant ist.

"Darf es noch etwas sein?", fragt die freundliche Bedienung in der Bäckerei Raisch in Oberriedt eine Kundin. "Nein, danke. Was kostet das?", entgegnet sie. "Das macht dann 3,30 Euro, bitte. Brauchen Sie einen Kassenbon?", fragt die Bedienung. Die Frau macht große Augen und sagt: "Nein! Den schmeiß ich sowieso nur weg."

So wie dieser Kundin geht es vielen, seit zum Jahresanfang die Kassenbonpflicht auch die Bäckereien erreicht hat. "Der Mülleimer vor der Filiale war voll von Kassenbons. In diesem Moment war uns klar, dass eine Alternative her muss", erklärt Matthias Raisch. Er habe sich dann mit seinem Kassenanbieter in Verbindung gesetzt. Die Lösung für die Bäckerei Raisch: QR-Codes.

Der Einkauf wird wie gewohnt ins Kassensystem eingetippt. Was der Kunde gekauft hat, kann er dann auf dem Bildschirm sehen.

So funktioniert das Abscannen

Haben die Kunden gezahlt, ist auf dem Monitor für 15 Sekunden ein QR-Code zu sehen, der dann mit dem Smartphone abgescannt werden kann. "Wenn Kunden ihr Handy nicht so schnell griffbereit haben, kann der Code auch nachträglich noch mal angezeigt werden", erklärt Raisch. Außerdem könne wie gewohnt der Bon auch in Papierform herausgelassen werden. "Diese Option ist für Kunden, die kein Handy haben, oder es nicht in diesem Umfang nutzen, natürlich weiterhin möglich", führt Raisch weiter aus.

Um den QR-Code scannen zu können, brauchen Kunden, die ein Android Betriebssystem haben, eine App. Beim Apple Softwareentwickler ist diese Funktion bereits in die Kamera integriert. Da man aber in der Zwischenzeit QR-Code-Scanner auch in anderen Bereichen nutzen kann, ist Raisch zuversichtlich, dass viele Kunden es bereits auf dem Handy haben.

Scannt man also den Code, erscheint auf dem Display eine Meldung. Dann dauert es ein paar Minuten, bis der Kassenzettel zum Herunterladen bereitsteht. Auf den Beleg kann sieben Tage lang zugegriffen werden, bis die Sitzung abgelaufen ist. Auf dem Handy kann dieser dann zum Beispiel in einem Ordner abgespeichert werden und ist jederzeit abrufbereit.

"In erster Linie geht es uns um den enormen Papierverbrauch, der dadurch vermieden werden kann. Und für das Personal oder die Kunden ändert sich im Prinzip nichts", erklärt Raisch. Die Rückmeldungen der Kunden seien auch gut. "Wir bekommen durchweg positives Feedback", sagt er. Auch in den sozialen Netzwerken hat das Unternehmen die Einführung beworben. Die User-Kommentare sind positiv: "Super gelöst", schreibt ein Mann oder "Gute Sache", kommentiert eine Userin. Probleme habe es bei der Einführung des neuen Kassensystems auch nicht mit den Behörden gegeben.

Diese Veränderungen sind außerdem geplant

Das ist aber nicht die einzige Veränderung, die das Unternehmen plant. Noch in diesem Monat soll in der Filiale in Oberriedt das bargeldlose Zahlen mit EC- und Kreditkarte ausprobiert werden, sagt Raisch. Auf lange Sicht sei geplant, dies in allen Filialen einzuführen. Außerdem soll es digitale Kundenkarten geben. Aber das sei vorerst eine Idee.