Ausbildungsleiter Christoph Gräsle (Vierter von links) und Berufsberater Roland Rothfuß (Fünfter von links)) standen für Fragen rund um Ausbildungsberufe zur Verfügung. Foto: Bausch

Ausbildung: Weltmarktführer für spezielle Holzbearbeitungsmaschinen gibt Einblick.

Calw-Holzbronn - Björn Eßlinger aus Gechingen möchte Mechatroniker werden, Paul Theurer aus Ostelsheim Produktdesigner. Ihr Freund Henrik Süßer aus Gechingen ist noch unentschlossen.

Alle drei Jungen besuchen die Realschule Althengstett. Sie sind nach Holzbronn gekommen, um mehr Klarheit für ihre Berufswahl zu erhalten. Die dort ansässige Firma Holzma Plattenaufteilungstechnik GmbH hat längst erkannt, wie wichtig es ist, frühzeitig qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen. Jetzt schon zum fünften Mal hat das Unternehmen eine abendliche Ausbildungsbörse veranstaltet. Dabei verfolgt sie das Prinzip, Jugendliche von Jugendlichen informieren zu lassen.

Lockere Gespräche auf Augenhöhe

In lockerer Atmosphäre und in Gesprächen auf Augenhöhe gaben die so aktuellen Azubis ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die interessierten Schüler weiter. Für manchen Jugendlichen überraschend war dabei, dass man bei dem Holzbronner Weltmarktführer für spezielle Holzbearbeitungsmaschinen neun Berufe erlernen kann. Die Palette reicht von Mechatroniker und Industriemechaniker über Produktionsdesigner und Fachinformatiker bis hin zu Industriekaufmann und vier verschiedenen Arten des Bachelors of Engineering.

"Wir beschäftigen in Holzbronn 420 Mitarbeiter und haben derzeit 36 Lehrlinge in Ausbildung", informierte Ausbildungsleiter Christoph Gräsle.

Das Angebot für die 180 Besucher war vielfältig und abwechslungsreich. Sie konnten zum Beispiel an einem Bewerbungstraining teilnehmen und die Berufsberatung des Arbeitsamtes Nagold in Anspruch nehmen. Bei einem simulierten Vorstellungsgespräch wurde ihnen von den gespielten Personalchefs anschließend auch gesagt, was sie gut gemacht haben und was sie bei ihren künftigen Bewerbungen noch besser gestalten können. Gerne wurde von manchen künftigen Azu- bis auch die Möglichkeit angenommen, an einem Werkstück das persönliche Talent bei der Metallverarbeitung zu testen.

Noch Unentschlossene konnten ihre Fähigkeiten und Interessen in den Bereichen Konzentration, Chemie, Physik, Sprache und Rechnen überprüfen. Gerne angenommen wurde auch ein geführter Rundgang durch die Produktionshalle. Dabei bekamen die Besucher einen guten Einblick in den Produktionsablauf der Firma.

Mehr Jugendliche wollen studieren

Anklang fand der von den Azubis eingerichtete Fun-Park. Viel Spaß gab es dort bei einer Berufsfindungs-Rallye und beim Torwandschießen. Die Betätigung an einer Glücksmaschine faszinierte viele jugendliche Besucher. Sie staunten nicht schlecht, als ihnen ein Lego-Roboter schließlich das gewonnene Schokoladentäfelchen anbot. Roland Rothfuß von der Agentur für Arbeit verwies darauf, dass im vorigen Jahr erstmals mehr Jugendliche ein Studium aufnahmen als in die praktische Ausbildung gingen. "Wichtig ist, dass Erfolg und Selbstvertrauen aufgebaut und die Erwartungen zunächst heruntergeschraubt werden", unterstrich er.