Stefanie Glaser machte deutlich, dass Wiederbelebung eine anstrengende Tätigkeit ist. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Fortbildung: Birgit Scholl freut sich über Kooperation / Workshop "Löwen retten Leben" kommt gut an

Von Sandra Müller

Jährlich erleiden in Deutschland bis zu 100 000 Menschen einen Herzstillstand. Viele von ihnen könnten überleben, wenn Ersthelfer bis zum Eintreffen des Notarztes eine Herzdruckmassage durchführen würden.

Calw-Stammheim. Auch Schüler können solche Ersthelfer sein, und dies war der Anlass für Biologie- und Deutschlehrerin Stefanie Glaser, für alle 8. Klassen am Stammheimer Maria von Linden-Gymnasium (MvLG) einen Aktionstag rund um das Thema "Erste Hilfe" zu initiieren.

Feuerwehr mit mehreren Fahrzeugen vor Ort

Die Schüler waren im wahrsten Sinne des Wortes mit "Feuereifer" dabei, denn die Feuerwehr Calw war mit mehreren Fahrzeugen ebenfalls vor Ort und bot neben einer theoretischen Einführung zum Umgang mit Feuerlöschgeräten auch ganz praktische Einsatzmöglichkeiten: Jeder durfte ein im Schulhof präpariertes Feuer löschen. Allen war der Spaß deutlich anzusehen.

Etwas ernster ging es im Workshop "Löwen retten Leben" zu, den Projektleiterin Glaser selbst anbot. Hier ging es darum, dass jeder Schüler die vereinfachte Form der Wiederbelebung einübt. Die Initiative "Löwen retten Leben – In Baden-Württemberg macht Wiederbelebung Schule" wurde im Herbst 2015 vom Kultusministerium in Kooperation mit verschiedenen anderen Organisationen ins Leben gerufen, mit dem Ziel, dass mehr Menschen Lebensretter werden. Mit der Initiative werden lebensrettende Maßnahmen bereits in der Schule vermittelt. "Denn jeder kann Wiederbelebung lernen", hatte damals Kultusminister Andreas Stoch beim Start betont.

Übungsphantome samt Zubehör

Dadurch, dass Stefanie Glaser an einer Fortbildung teilgenommen hat, erhielt die Schule 15 Übungsphantome samt Zubehör, die zur Vermittlung der Wiederbelebung eingesetzt wurden. "Ihr müsst drücken, bis es ›Klick‹ macht, wenn es nicht klickt, ist euer Druck zu schwach", so Glaser zu den Schülern. Diese arbeiteten konzentriert an ihren Phantomen und merkten, dass Wiederbelebung eine anstrengende Tätigkeit ist. Nicht immer ist gleich eine Wiederbelebung erforderlich. Doch Ersthilfe am Unfallort – und der ist oft zu Hause – ist immer wichtig. Daher boten Vertreterinnen von DLRG, DRK und Johannitern ebenfalls Workshops zum Thema "Erste Wundversorgung", "Stabile Seitenlage" und "Schocklagerung" an.

Im Laufe des Tages durchliefen die Schüler alle vier Module. Ihnen wurde viel neues Wissen vermittelt. Möglich war dies durch die Bereitschaft von Feuerwehr Calw, DLRG, DRK und den Johannitern, die diesen Tag mit viel Elan mitgestalteten. "Wir freuen uns über diese Kooperation und danken allen Referenten, die sich heute die Zeit genommen haben. Die Schüler konnten auf Grund deren Erfahrungen viel mitnehmen", bemerkte Schulleiterin Birgit Scholl.