Wenn die Abwasserkonzeption Holzbronn-Liebelsberg greift, ist die Hirsauer Kläranlage zu 95 Prozent ausgelastet. Foto: Hölle

Wenn Abwasserkonzeption Holzbronn-Liebelsberg greift, stößt Hirsauer Kläranlage an ihre Grenzen.

Calw - Jürgen Greule vom städtischen Tiefbauamt sprach in der Sitzung des Betriebsausschusses der Stadtentwässerung Calw (SEC) ganz unverhohlen vom 20-Millionen-Euro-Projekt. Und er meinte damit natürlich die Abwasserkonzeption Holzbronn-Liebesberg, nach deren endgültigen Umsetzung die bekanntlich die Abwasser der beiden genannten Orte ab Mitte des Jahres in der Hirsauer Kläranlage gereinigt werden sollen.

Wie hieß es damals, als diese Maßnahme als das Nonplusultra gepriesen wurde: Man ging von Gesamtkosten von neun Millionen Euro aus. Und musste bald feststellen, dass man sich gewaltig geirrt hat. Zuerst folgte der große Kostensprung auf 16 Millionen Euro. Zuletzt ging es auf die 20-Millionen-Euro-Marke zu. "Aber mehr wird es nimmer", hatte Jürgen Greule unlängst unserer Zeitung gegenüber versichert. Bei den Arbeiten laufe jetzt allles nach Plan.

Der Mann vom Tiefbauamt sollte dem SEC-Ausschuss einen Überblick über den Stand der Abwasserbeseitigung in der Großen Kreisstadt Calw verschaffen. Die Kanalisation, so berichtete er unter anderem, ist insgesamt 192 Kilometer lang. Regenüberlaufbecken gibt es 15 Stück, Regenrückhaltebecken neun, Regenüberläufe 14 und Pumpwerke 18 Stück. Die im Stadtgebiet übliche Mischwasserkanalisation führt Schmutz- und Niederschlagswasser zusammen in relativ großformatigen Rohren ab.

Zurück zur Abwasserkonzeption Holzbronn-Liebelsberg und zur Hirsauer Kläranlage. Mit Anschluss dieser beiden Kläranlagen und der von Neubulach – dazu kommen die Abwasser von Oberreichenbach, Sommenhardt und Kentheim, wird die Kapazität der Hirsauer Anlage zu 95 Prozent erschöpft sein. Deren Technik ist zwischen zwölf und 15 Jahren alt. Damit, so Greule, ist bei einigen Aggregaten auch die Nutzungsdauer erschöpft. Erneuerungen sind in den nächsten Jahren unumgänglich.