Mit 38 Personen war die Calwer Feuerwehr bei einem Küchenbrand in Altburg im Einsatz. Foto: Weißenmayer

Zeuge bekämpft Feuer mit Pulverlöscher, bis Hilfskräfte eintreffen. Ehemaliger Feuerwehrmann vor Ort.

Calw-Altburg - Eigentlich saß Thomas Sautter nur gemütlich im "DiÖx", um das Wochenende an der Bar zu genießen, als plötzlich vom Nachbarhaus Kinderschreie herüberschallten. Die Rufe schreckten die Gäste auf. Hoffentlich nur ein dummer Kinderstreich, schoss es manchem durch den Kopf. Sautter war jedenfalls gleich von seinem Barhocker aufgesprungen und nach draußen gerannt. Als er zum Dachfenster emporschaute, konnte er bereits die Flammen sehen, die aus dem Gebäude schlugen.

"Wie eine Feuersäule war es aus dem Fenster geschossen", berichtete auch Michael Gollor, der als Abteilungskommandant der Feuerwehrabteilung Altburg keine fünf Minuten nach der Alarmierung vor Ort war. In der Zwischenzeit habe Sautter schon den Feuerlöscher der Kneipe geschnappt, war ins Obergeschoss gestürmt und musste dort erst einmal die Türe einschlagen. Der Rauchwarnmelder hatte im Gebäude bereits Alarm geschlagen und die anderen Bewohner gewarnt. Während Sautter, der als ehemaliger Feuerwehrmann mehr als zehn Jahre in der Abteilung Altburg tätig war, den Fettbrand in der Küche bekämpfte, konnten sich vier Bewohner über das Treppenhaus unverletzt in Sicherheit bringen, die anschließend vom Roten Kreuz versorgt wurden.

Pulverfeuerlöscher verhindert schlimmerers

Wenige Minuten später war auch schon ein Angriffstrupp der Feuerwehrabteilung Altburg über das Treppenhaus mit Atemschutzgeräten vorgerückt, um den eingedämmten Küchenbrand mit einem weiteren Kleinlöschgerät unter Kontrolle zu bringen, während draußen die Feuerwehrdrehleiter der Abteilung Calw in Stellung gebracht wurde, um die Brandbekämpfung am Dach zu unterstützten. Als ehemaliger Feuerwehrmann kennt Sautter die Gefahren eines Fettbrandes schon deshalb, weil diese immer wieder Teil von Schauübungen bei der Feuerwehr sind. Da war es auch Glück, erklärte er, dass in der Kneipe ein Feuerlöscher mit Pulver bereitstand, denn mit Wasser darf ein Fettbrand keinesfalls gelöscht werden, erklärte der frischgebackene "Held von Altburg", der zusammen mit dem Kneipenwirth, Branko Derenda freudig den Feuerlöscher für ein Foto in die Kameras hielt.

Aber es gab noch mehr Helden bei diesem Einsatz: Insgesamt waren 38 Feuerwehrleute mit acht Fahrzeugen angerückt. Fünf Personen von der Polizei sorgten für Ordnung an der Einsatzstelle und fünf weitere Personen vom Roten Kreuz versorgten die Bewohner. Während die Feuerwehrabteilung Altburg noch zu den Nachlöscharbeiten vor Ort geblieben war, mussten die Einheiten der Feuerwehrabteilung Calw direkt von Altburg zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person nach Würzbach weitereilen. Es sollte der fünfte Einsatz an nur einem Tag für die Calwer Feuerwehr werden.