Konzert: Jazz in der Stadthalle interessiert überschaubares Publikum
Von Vera Bender.
Burladingen. Ein außergewöhnliches Jazzkonzert war am Samstag in der Stadthalle in Burladingen zu hören. Das Publikum war allerdings überschaubar.
"Jazz in Burladingen. Das ist wie Palmen am Südpol", meinte Jugendmusikschulleiter Thomas Wunder zu Beginn des Konzerts. Er will mit der Konzertreihe "Klangwelten" auf die Dauer Burladingen auch für neue Musikarten begeistern.
Am Samstag startete die Reihe mit dem "Fabian-Schöne-Quartett" und der heimischen Band "Soullounge". Die Zuhörer honorierten jede Soloeinlage mit besonderem Applaus, zeigten durch Rufe, dass sie total hingerissen waren.
Fabian Schöne, vielfach ausgezeichneter Musiker und Stipendiat aus Mannheim, spielte mit drei Kollegen eigene Kompositionen und erzählte damit buchstäblich eine Geschichte. "Der wandernde Wikinger" kam kraftvoll daher. Die vier Vollblutmusiker zeigten eine unglaubliche Präsenz, setzten Akzente und spielten sich gegenseitig den Ball zu. Mit Spielfreude meisterten Fabian Schöne mit dem Saxophon, Laszlo Szitko am Piano, Christian Huber an den Drums und Friedrich Betz am Bass auch schnelle Passagen scheinbar kinderleicht. "Leinen los, Segel setzen", hieß das nächste Stück", in dem man die Wikingerprinzessin Maria buchstäblich an der Reling singen hören konnte. Schließlich gab es einen Kampf mit Piraten unter dem Titel "Black Flag".
Man musste kein Jazz-Fan sein, um in den Bann dieses Quartetts gezogen zu werden. Ihre Leidenschaft und Freude sprang direkt über.
Kreative Improvisationen zu bekannten Melodien aus Funk, Soul und Jazz bot im zweiten Teil des vom Förderverein Jugendmusikschule unterstützten Klangwelten-Konzerts die "Soullounge". Das sind Drummer Bernd Weinschenk, Pianist Anton Roggenstein, Bassist Achim Simmendinger, Sänger Mailo, Trompeter Peter Hasel und Gitarrist Joachim Walter. Unterstützt wurden sie von Saxophonist Oliver Link aus Berlin.
"Masquerade" von George Benson, "Superstition" von Stevie Wonder, "Chamäleon" von Herbie Hancock – es waren Klassiker, die neu interpretiert wurden. Kaum zu glauben, welche "Klangwelten" sich immer wieder neu entwerfen lassen. Die musikalischen Lokalmatadore hatten sichtlich Spaß an ihrem Auftritt. Die Zuhörer auch.