Das Veitsglöckle in Burladingen. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Geschichte: Heiliger Vitus ist in Burladingen als Stadtpatron viel beschäftigt

Burladingen (hp). Dem Stadtpatron Burladingens, dem heiligen Vitus, ist das Rathausglöckle geweiht und es läutet heute an seinem Namenstag traditionell um elf Uhr. Vieles erinnert in Burladingen an den Heiligen: Der Veitsmarkt, die Veistgasse, die Altar, Fenster und Skulpturen in den beiden Kirchen. In mehr als 1300 Orten in Europa erwählte man Vitus als Patron der Kirchen.

In Burladingen ist er gar der Stadtpatron. Das Rathausglöckle, bekannt als das "Veitsglöckle", ist ihm geweiht und läutet jedes Jahr am 15. Juni, am Namenstag des heiligen Vitus um elf Uhr. Viele Stellen in Burladingen deuten auf den heiligen Vitus hin. So sind in der St Georgskirche der Seitenaltar und ein Glasfenster dem Heiligen gewidmet. In der Fideliskirche sind beim Tabernakel links und rechts die Figuren St. Vitus und St. Georg zu sehen. Jedes Jahr gibt es am 15. Juni den Veitsmarkt.

Früher wurden viele Buben auf den Namen Vitus getauft. St. Vitus ist einer der viel beschäftigten Patrone. Er ist Patron der Winzer, Apotheker, Bergleute und Bierbrauer, aber auch der Schmiede und Haustiere, er gilt als Beschützer unserer Heimat, der Familien und unserer Jugend. Und auch Wetterregeln sind gar viele bekannt: "Hat Sankt Veit starken Regen, bringt er unermesslichen Segen" oder "Regen am St. Vitustag, die Gerste nicht vertragen mag."

Durch die Macht des Kreuzzeichens geschahen viele Wunder

Die Regel "St. Veit, der hat den längsten Tag, die Luzia (13. Dezember) die längste Nacht vermag" galt bis zur Gregorianischen Kalenderreform im Jahr 1582. Dadurch verschob sich die Sommersonnenwende auf den 21. Juni und die Wintersonnwende auf den 21. Dezember. Im Kreise der 14 Nothelfer ist St. Vitus wohl der jüngste Märtyrer. Er starb im Jahre 300 friedvoll in Lucania in Italien. Durch die Macht des Kreuzzeichens geschahen viele Wunder und Heilungen. Durch seine Amme Crescentia und seinen Lehrer Modestus lernte er den christlichen Glauben kennen, was seinem heidnischen Vater gar nicht gefiel. Auch durch harte Strafen konnte man Vitus nicht umstimmen. So erlitt er großes Martyrium in dem er beispielsweise in einen Kessel mit siedendem Öl geworfen wurde, aber unverletzt blieb. Deshalb das Attribut mit dem Kessel. Anfang des elften Jahrhunderts sandte Kaiser Heinrich II eine Armreliquie in den neu erbauten St. Veitsdom nach Prag.