Arbeiten zur Verlegung moderner Erdkabel.Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Starkes Netz zwischen Mäkerkingen und Burladingen

Burladingen-Hausen/-Gauselfingen/Mäkerkingen. Die Netze BW erneuert aktuell einen Teil der 20 000-Volt-Leitung zwischen Hausen an der Lauchert und Gauselfingen. Zu diesem Zweck werden über zwei Kilometer Länge moderne Erdkabel verlegt. Die Trasse führt vom Freileitungsmast am Abzweig der Landesstraße von Hausen nach Mägerkingen bis zur Umspannstation im Makadamwerk, das schon auf Gauselfinger Gemarkung liegt.

Bereits bewältigt ist die "Schlüsselstelle" an der Abzweigung selbst: Nicht zuletzt um den Verkehr nicht zu beeinträchtigen wurden Leerrohre für die Kabel mithilfe einer rund 115 Meter langen Spülbohrung unter der Lauchert wie auch der L 385 gezogen.

Möglichst bis Ostern gilt es jetzt, über Waldwege und schließlich entlang der Straße nach Gauselfingen die Verbindung bis zum Makadamwerk zu schaffen. An den beiden Endpunkten wird der Erdkabelabschnitt mit den weiter bestehenden Freileitungen über Kabelaufführungsmasten verknüpft.

Die EnBW-Tochter investiert rund 400 000 Euro in die Maßnahme, die der Modernisierung und Instandhaltung dient und zur nachhaltigen Versorgungssicherheit in der Region beiträgt. Die nicht mehr benötigte Freileitung soll mitsamt der in die Jahre gekommenen Masten im Winter 2020/21 abgebaut werden.

Was ist eigentlich ein Spülbohrverfahren?

Aber was ist eigentlich ein Spülbohrverfahren? Mit einem kleinen Bohrkopf (Durchmesser zirka 15 Zentimeter) wird zuerst ein Pilotloch auf der einen Seite der zu unterquerenden Fläche gebohrt. Dieser ist mit Sensoren versehen und gräbt sich ferngesteuert auf der Strecke, auf der später die Rohre verlaufen sollen, durch den Boden. Mit Hilfe eines elektromagnetischen Ortungssystems überprüft der Bohrmeister Richtung und Tiefe des Verlaufs.

Das beim Bohren gelöste Erdreich wird per Wasserdruck herausgespült. Dem Wasser ist umweltverträgliches Bentonit, ein feines mineralisches Lehmpulver, beigemischt. Dadurch dient es gleichzeitig als so genannte Stützflüssigkeit, die die Wände des Bohrkanals stabilisiert.

Am Zielpunkt angekommen, wird der Bohrkopf durch einen größeren Aufweitkopf ausgetauscht. Mit ihm wird die Bohrung im Rückwärtsgang erweitert. Falls nötig, wird dieser Vorgang mit immer größeren Aufweitköpfen so oft wiederholt, bis der Bohrkanal das erforderliche Maß erreicht hat. Mit dem letzten Durchgang werden Leerrohre aus Kunststoff eingezogen, in die abschließend die Stromkabel durchgeführt werden, die durch diese Ummantelung vor äußeren Einwirkungen geschützt sind.