Die größten Kappen von Salmendingen und Musikanten zogen am Rosenmontag durch den Ort. Fotos: Eule Foto: Schwarzwälder Bote

Umzug: Große Torte, statt großer Worte / Auch Groko ist in Salmendingen Thema

Burladingen-Salmendingen. Mit dem Rosenmontagszug steuerte die Narretei in Salmendingen ihrem Höhepunkt zu. Fast 40 Minuten lang zogen Musiker, bunte Maskengruppen und einfallsreiche Fasnetswagen am Publikum vorbei. Letzteres kommt zwar in Salmendingen erst auf den letzten Drücker, hält dann aber umso länger aus und bringt Stimmung mit.

An der Spitze des Zuges der Musikverein, der von der Festhalle aus den Weg in Richtung Dorfplatz bahnt. Gleich dahinter die flotten Mädchen der Garde, die allerdings wegen der niedrigen Temperaturen, zwischendrin setzte auch Graupelschauer ein, ganz schön froren.

Der Garde folgte der schmucke Wagen des Prinzenpaares mit Laura I und Jens I, beide dick vermummt. Dahinter der Elferrat im überdachten Wagen und dem Motto "Heute gibt’s ne große Torte, statt zu vieler Worte", ein Hinweis auf den das Spektakel schließenden Prolog bei dem die Kommunalpolitiker ihr Fett abkriegten.

Und dann tauchte da immer wieder die Zahl 50 auf, ja so alt wurde in diesem Jahr die Salmendinger Fasnet. Der Umzug wurde immer bunter, da kam eine fast nicht endende Zahl junger Damen mit ihren Heißluftballons oder die überdimensionalen "größten Kappen von Salmendingen", eine Anlehnung auf die im Rheinland gebräuchlichen "größen Köpp".

Toller Flugzeugnachbau mitsamt Piloten

Ein Wagen glossierte auch die Bundespolitik und brachte die Stimmung der Narren zum Ausdruck: "Auf Jamaika waren wir ganz heiß, jetzt kommt die Groko, so ein Scheiß". Ein anderes Thema der Wagen mit einem Flugzeug der Fluglinie "Airblanco" in den früheren Farben von Airberlin, ein toller Flugzeugnachbau mit kühnen Piloten.

Ein Umzug, der zeigte wie verankert die Fasnet im Ort ist und wieviel Mühe sich die einzelnen Gruppen mit ihren Kostümen oder Fasnetswagen geben – eine Tradition, die Ortsvorsteher Erwin Straubinger unterstützt und erhalten will. Noch ein langer Schlenker durch das Dorf und der Zug fand auf dem Dorfplatz sein Ende, wo man Aufstellung zum Traditionellen Prolog nahm, bei dem die Narren die örtlichen "Peinlichkeiten" aufs Korn nahmen.

Damit niemand Hunger oder Durst leiden musste hatten die Motorradfreunde ihr Zelt aufgebaut, in dem zu humanen Preisen bewirtet wurde. Der Erlös wird für einen guten Zweck in Salmendingen zur Verfügung gestellt.