Corona hat den Haushalt hart getroffen.Foto: ©studio v-zwoelf – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Stadtsäckel-Lücke: Die Pandemie infiziert auch den Haushaltsplan / Einen Lockdown gibt es trotzdem nicht

Burladingen (eri). Der stellvertretende Bürgermeister Berthold Wiesner rechnet für das laufende Corona-Jahr mit einem 1,8 Millionen-Euro-Loch im Burladinger Haushalt. Dies antwortete er auf Nachfrage des AfD-Fraktionsvorsitzenden Joachim Steyer , der wissen wollte wie es denn um die Erhöhung der Internet-Bandbreite bestellt sei. Es gäbe da eine Firma, die bringe es mit ihren Leitungen gerade mal auf 16 Megabyte – viel zu langsam um schnelle und gute Geschäfte zu machen.

"Wo denn genau, wir haben zehn Stadtteile?", fragte der Sitzungsvorsitzende und neue Interims-Rathauschef gleich nach.

Die Antwort ernüchternd. Im Stadtkern. "Das Problem ist bekannt", bedauerte Wiesner, verwies auf die Bestrebungen von Landratsamt mit der Telekom über den Ausbau des Backbone-Netzes ins Geschäft zu kommen und erwähnte die derzeit eher desolaten Haushaltszahlen.

Und wenn es um diese ins Trudeln geratenen Schätzungen seines so schön herausgearbeiteten, ersten doppischen Haushaltes geht, setzt der Erste Beigeordnete und oberste Stadtkämmerer auf Kooperation. Einen Lockdown für Ausgaben, also eine Haushaltssperre, so wie sie Nachbarstädte strikt verordnet haben, gibt es von Seiten des Burladinger Rathauses nicht. "Wir reden mit den Ortsvorstehern und haben darum gebeten, bei allen Ausgaben, die über 1000 Euro liegen, erst noch mal mit uns Rücksprache zu nehmen, ob man eine andere Lösung finden oder da noch mal was schieben kann."

Das scheint bisher ganz gut zu klappen, in den Dörfchen rund um Burladingen ist man bereit, den Gürtel enger zu schnallen. Der Freie Wähler Karl-Moritz Krauss hakte nach. Es sei doch soviel davon die Rede, dass Bund und Länder einen Schutzschirm für die Städte und Kommunen aufspannen, ob denn da im Rathaus schon was bekannt sei, wollte der Ringinger wissen. Es habe Zahlungen gegeben, räumte Wiesner ein und machte klar: "Die wirtschaftlichen Folgen von Corona werden uns nicht nur in 2020 beschäftigen. Das wird auch in den Jahren 2021 und 2022 ein Thema sein." Allerdings: Das Burladingen in dieser Zeit Pleite gehen könne sei gar nicht zu befürchten. Man habe Rücklagen und Vermögen und "da halten wir schon eine Weile durch".