Ihre Kunst brachten die Mitglieder der "burladinger maler" im wörtlichen Sinne an den Mann. Fotos: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

Wie die "burladinger maler" ihre Kunst an den Mann bringen / Weihnachtsausstellung im Rathaus eröffnet

Von Erika Rapthel-Kieser

Burladingen. Nicht geklotzt – gekleckert werden durfte gestern im Rathaus. Denn die "burladinger maler" eröffneten wieder mit einer gewagten Performance ihre Weihnachtsausstellung, brachten – im wörtlichen Sinne – die Kunst an den Mann und stellten ein Bild von Miró auf den Kopf.

"Keine Angst, das hat nichts mit Ebola zu tun", beruhigte der Vorsitzende Wolfgang Bastian die Gäste, seinen und den ungewöhnlichen "Look" seiner Malerkollegen erklärend. Die rund 100 Besucher erkannten es bald. Die Künstler ließen sich von den Künstlerinnen das berühmte Bild "A Toute Epreuve" des spanischen Surrealisten Joan Miró auf die weißen Ganzkörperanzüge malen, hatten das Kunstwerk dazu allerdings auf den Kopf gestellt. Ein Absperrband und Plastikfolie auf dem Boden hatten dafür gesorgt, dass die fröhlich bunte Performance der Macher der "burladinger maler" keine Spuren an den Zuschauern in der ersten Reihe oder auf dem Fußboden hinterließ.

Zuvor hatte Bürgermeister Harry Ebert ("Ich bin ein Gesamtkunstwerk") bereits mit viel augenzwinkerndem Humor zum Thema Bodypainting und einigen witzigen Versen die Ausstellung eröffnet. Die 37. in ununterbrochener Reihenfolge, wie Wolfgang Bastian betonte. Er verwies auch auf die Kooperation, die die "burladinger maler" seit einiger Zeit mit ihren Künstlerkollegen aus Rangendingen haben.

Rainer Eule hielt die Eröffnungsrede und gab unumwunden zu, dass es ihm doch einiges Kopfzerbrechen bereitet habe, Worte zum Thema Kunst am Mann zu finden. Er zitierte ein Gedicht von Joachim von Winterfeldt über das Dilemma des Betrachters angesichts moderner Kunst und schlug den Bogen zum populären Strichmännchen mit dem, je nach Anordnung der Punkte, Striche und Kommas, mit sehr einfachen Mitteln aussagekräftige Gesichtsausdrücke wiedergegeben werden können.

Die Ausstellungseröffnung wurde musikalisch umrahmt von Schülern der Jugendmusikschule, Hartmut Amann und seinem Schüler Christian Simmendinger am Klavier und Gesangseinlagen von Schülerinnen in der Gesangsklasse von Mi-A Amann.

Die Werke unterschiedlichster Stilrichtungen der insgesamt 16 Künstler sind noch bis zum 19. Dezember im Burladinger Rathaus zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen.