Alexander Schäfer bei seinem Vortrag über die Lage der Landwirtschaft vor den betroffenen Landwirten. Foto: Eule Foto: Schwarzwälder Bote

Verbände: Bei der Winterversammlung des Kreisbauernverbands wird über Probleme gesprochen

Burladingen-Ringingen (eb). B ei der Winterversammlung des Kreisbauernverbandes und des Landwirtschaftsamtes für die Region Burladingen im Ringinger Gasthaus Hirsch machten die Landwirte ihrem Ärger Luft. Sie kritisierten die Reaktion von Seiten der Politik hinsichtlich ihrer Proteste. Schlagworte wie Volksbegehren, Volksabstimmung, Gesetze und Vorschriften prägen derzeit die Diskussionen über die Landwirtschaft.

Anwesend waren Kreisobmann Alexander Schäfer, die Vertreterin des Landwirtschaftsamtes Jana Kleen und der Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Martin Zaiser. In einem Punkt waren sich alle einig: Artenschutz ist zwar sehr wichtig, aber radikal einseitige Forderungen sollten nicht die Existenzgrundlage regionaler Landwirtschaftsbetriebe vernichten.

Kreisobmann Alexander Schäfer beleuchtete die Situation. Der Binnenmarkt sei das Hauptstandbein der Landwirtschaft, durch die Zerstrittenheit der europäischen Mitgliedsstaaten jedoch stark gefährdet und führe zu starken Wettbewerbsverzerrungen – auch durch die unterschiedliche Größe der Betriebe.

Jetzt solle auch noch auf den Einsatz von Düngemitteln verzichtet werden – da sei es schwierig für die Landwirte, konkurrenzfähig zu bleiben.

Für die Regierung in Stuttgart, so Schäfer weiter, spielten die Landwirte keine Rolle. Die beschäftige sich mit dem Volksbegehren "Pro Bienen", angeregt von zwei Imkern, gesetzlich legitim, aber ohne ausreichende Beteiligung des Bauernverbandes, wie Schäfer kritisierte.

Geschäftsführer Martin Zeiser setzte sich damit detailliert auseinander und legte dar, warum der Verband eine Volksabstimmung als Gegenvariante zum Volksbegehren ins Leben rief. Das Volksbegehren sei damit nicht vom Tisch, aber der Landtag müsse es zur Kenntnis nehmen und nach Kompromissen suchen.

Die Vertreterin des Landwirtschaftsamtes, Jana Klein, bekundete Verständnis für das Anliegen des Bauernverbandes, sprach aber keine Empfehlung zum Vorgehen aus. Dies seien Themen, die auf Landes- und Bundesebene schon länger zur Diskussion stehen. Auch wies sie darauf hin, dass künftig weniger Geld da sein wird.