Nadelöhr mit Gefahrenpotenzial in Ringingen. Das Haus links im Bild soll abgerissen werden und einem Neubau weichen. Stadtverwaltung und Ortschaftsrat sehen die Chance den Gehweg hin zur Festhalle (Bildmitte) zu verbreitern. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehr: In Ringingen gäbe es endlich die Chance, die Engstelle der Durchfahrtsstraße sicherer zu machen

Weil ein jahrhundertealtes Haus abgerissen werden soll, hätten die Ringinger endlich die Chance, die vertrackte Engstelle an ihrer Durchgangsstraße für Fußgänger, Senioren mit Rollator und Kinderwagen sicherer zu gestalten. Aber der Gemeinderat will bislang nicht mitmachen.

Burladingen. Dabei war es die Burladinger Stadtverwaltung, die löblich voraus gedacht, die Chance gesehen und dem Ortschaftsrat vorgeschlagen hatte, im Zuge des Hausabrisses und Neubaus den Gehweg an der gefährlichen Engstelle der Kreuzung Laizstraße, Neuer Weg und Kreben mit einer Gehwegverbreiterung zu entschärfen. Die Grundstücksbesitzer würden mitziehen und sogar Gelände abtreten.

Ortsvorsteher Markus Weiß hat es ausgemessen. Knapp 40 Zentimeter, so breit wie ein Schülerlineal lang, ist der Gehweg jeweils auf beiden Seiten. Denn die Straße wird durch die zwei sich gegenüberliegenden Häuser, die kubusartig aufeinander zeigen, verengt. Vor allem zu Zeiten der Umleitung wegen Baumaßnahmen im Killertal und mehr Schwerlastverkehr auf der K 7161 spielten sich da täglich Szenen ab, bei denen mancher seinen Blick lieber abwandte.

Von Sicherheit für Fußgänger kann da keine Rede sein, von Barrierefreiheit schon gar nicht. "Schon wer stabil gebaut ist, kann da nicht vorbei, ohne die Mauer zu streifen", kommentierte Weiß.

Am Geld liegt es nicht

Der Ortschaftsrat von Ringingen war deshalb in einer Sitzung im März einstimmig dafür, den Gehweg zu verbreitern, freute sich auf ein Stückchen mehr Sicherheit für Fußgänger, Muttis mit Kinderwagen, Senioren mit Rollator und Barrierefreiheit. Aber die Kommunalpolitiker Ringingens erfuhren in ihrer jüngsten Sitzung von Ortsvorsteher Markus Weiß, dass sich der Gemeinderat in nicht öffentlicher Sitzung, so hatte es ihm Bürgermeister Harry Ebert erklärt, gegen die Maßnahme ausgesprochen hatte. Geld, so hatte Ebert versichert, sei aber da.

Dabei wäre eine Verbreiterung des Gehweges, "absolut sinnhaft", wie Weiß in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates noch einmal betonte. "Nach einer negativen Entscheidung wäre dies auf Jahre hinaus nicht mehr zu revidieren", beklagte sich der Ringinger Rathauschef.

Michael Dieter und Christina Dorn-Maichle wollten wissen, mit welcher Begründung der Gemeinderat ein so berechtigtes und einstimmiges Anliegen vom Tisch wische. "Man hatte nie die Möglichkeit, das zu revidieren, jetzt wäre sie da", beschrieb sie die ewigen Sorgen um die Engstelle. "Ein Unding", findet die Rätin das Verhalten des Gemeinderates. Der Ortschaftsrat will um die Verbreiterung kämpfen. Weiß versicherte, es werde Gespräche mit den Fraktionen geben und die Sache werde erneut im Gemeinderat diskutiert.