Ein Auto hat sich überschlagen – im Ernstfall wissen die Feuerwehrleute, was zu tun ist. Fotos: Eule Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Übungs- und Lehrgangsbetrieb sind wegen der Pandemie nun eingestellt

Die Feuerwehr Burladingen hat kürzlich einen Standardeinsatz der Feuerwehr geübt. Im Falle eines Verkehrsunfalls wissen die Feuerwehrmänner, was zu tun ist.

Burladingen-Melchingen. Das Dienstthema für das erste Halbjahr 2020 für alle Einsatzabteilungen sah das Üben der Regelabläufe bei Technischen Hilfeleistungen vor. Zumindest die erste praktische Übung, an der alle Abteilungen teilnahmen, konnte vor einer Woche in Melchingen noch durchgeführt werden.

Seit Freitag wurde analog zur Landesfeuerwehrschule der Übungs- und Lehrgangsbetrieb wegen der Coronavirus-Pandemie durch Stadtbrandmeister Ilija Pilic eingestellt. Im Feuerwehrhaus kümmert sich einzig der hauptamtliche Gerätewart Michael Kehrer um die Einsatzfähigkeit der Fahrzeuge, sodass im Ernstfall ein reibungsloser Einsatz sichergestellt ist.

Bei der Übung in Melchingen sollte anhand eines Verkehrsunfalles mit einem PKW und einem eingeklemmten Insassen der standardisierte Einsatzablauf anhand der in den Abteilungen zur Verfügung stehenden Fahrzeuge geübt werden. Mit Fahrzeugen, welche die Standardausrüstung mitführen, aber keine Sonderausrüstung für technische Hilfeleistungen.

Dabei geht es um die Lageerkundung, das Stabilisieren des Fahrzeuges, dessen Erstöffnung und die folgende Stabilisierung des Verunglückten.

Um die Übung zu leiten und durchzuführen, wurde der professionelle Ausbilder André Weiß, der schon öfters für die Burladinger Wehr tätig war, engagiert.

Beim Ausbildungsziel Stabilisierung des Fahrzeuges ging es um drei Situationen: Fahrzeug steht normal auf der Straße, Fahrzeug liegt auf der Seite und Fahrzeug liegt auf dem Dach. Es war schon erstaunlich zu sehen, mit welch einfachen Mitteln, die serienmäßig in den Fahrzeugen mitgeführt werden, effektive Hilfe geleistet werden kann. Man muss eben wissen wie, und das wurde teils unter Einsatz von Muskelkraft eingehend geübt.

Eigensicherung steht an erster Stelle – zuerst wird Fahrzeug gesichert

Der zweite Teil der Übung betraf die Betreuung und Versorgung der verletzten Person. Insbesondere die Stabilisierung mit verschiedenen Hilfsmitteln wie Schlauchtragekorb, Krankentrage und 20m B-Schlauch. Auch hier wurden wieder die Möglichkeiten aufgezeigt welche die Einsatzabteilungen, die zuerst am Unfallort sind, mit ihren Fahrzeugen haben um gezielt erste Rettungs- und Hilfsmaßnahmen durchzuführen, die lebensrettend sein können.

Bei allen noch so gut gemeinten Rettungsmaßnahmen muss jedoch die Eigensicherung an erster Stelle stehen, erst wenn das Fahrzeug entsprechend stabil gesichert ist, kann mit der Rettung der Person begonnen werden.

Jeweils fünf Abteilungen der Feuerwehr und fünf am Nachmittag. Jeweils das gleiche Programm mit interessanten Aufgabenstellungen, die realitätsnah gelöst wurden.

Der Sinn der Übung, dass die Teilnehmer der Abteilungen das Gelernte bis August ihren Kameraden vermitteln und mit ihnen üben, wird wohl wegen der Coronavirus-Pandemie unerfüllt bleiben.

Das ist dann wohl eine Gnadenfrist für die beim Burladinger Feuerwehrhaus bereitstehenden Übungsfahrzeuge, die noch eine Weile vor sich hin rosten dürfen.