In der Fehlastadt wird der neue Bürgermeister Davide Licht, hier bei einem Wahlkampftermin, bereits am 1. Dezember als Rathauschef zur Verfügung stehen. In Calw ließ man ihn früher ziehen. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgermeister: Der Startschuss für Davide Licht im Burladinger Rathaus fällt bereits am 1. Dezember / Haushalt 2021 mitgestalten

Der neue und junge Bürgermeister Burladingens, Davide Licht, wird sein Amt früher als zunächst erwartet in der Fehlastadt antreten können. Dies gab der Erste Beigeordnete Berthold Wiesner bekannt.

Burladingen. Der 31-jährige Erdrutschsieger war in der Sitzung des Burladinger Stadtparlamentes nicht dabei. In einer Gemeinderatssitzung saß er aber dennoch: derjenigen in Calw. Dort ist Davide Licht immer noch Leiter der städtischen Liegenschaften, zudem hauptamtlicher Ortsvorsteher zweier Teilgemeinden. In Calw läuft derzeit das Bewerbungs- und Auswahlverfahren für Lichts Nachfolger auf all diesen Posten. Der frisch gewählte Bürgermeister rechnete deshalb nicht damit, vor Jahreswechsel in Burladingen sein Amt antreten zu können.

Das gab er am Wahlabend, 20. September, so bekannt. Damit kalkulierten bisher auch die Verwaltung, die Gemeinderatsfraktionen und die Bürger in der Fehlastadt. Nach dem Motto: "Gut Ding will Weile haben", war schon die Ausschreibung der Bürgermeisterstelle im Staatsanzeiger und anderen öffentlichen Medien nicht mit einem Datum versehen worden. Auch der Gemeinderat wollte den oder die neue Rathauschefin – wer immer es dann sein würde – nicht von vornherein auf ein bestimmtes Datum festnageln, akzeptierte, dass Bewerberinnen und Bewerber bis dahin ja auch ein Arbeits- und Berufsleben haben und Übergänge in ein solches Amt gestaltet werden müssen.

Davide Licht hat sich jetzt aber doch losgeeist in der Hessestadt im Nordschwarzwald. Er habe seinen Oberbürgermeister überzeugen können, ihn früher ziehen zu lassen, kommentiert der 31-Jährige gegenüber dem Schwarzwälder Boten seinen Amtsantritt in Burladingen.

Der Startschuss dafür fällt am 1. Dezember. Vereidigt werden soll Burladingens neuer Bürgermeister dann in der Dezember-Sitzung des Gemeinderats, die ist bislang auf Donnerstag, 17. Dezember, gelegt. Die baden-württembergische Gemeindeordnung macht das möglich. Wichtig dürfte Licht und auch dem Gemeinderat dabei aber etwas ganz anderes sein. Im Dezember feilen sie alle miteinander am wichtigsten Buch, das die Stadt in jedem Jahr herausgeben und verabschieden muss: dem städtischen Haushalt. Wenn Licht also bei den Planungen und der Klausurtagung des Gemeinderats zum Etat 2021 dabei ist, hat er zumindest eine kleine Chance, diesem Haushalt bereits seinen Stempel aufzudrücken.

Neues Stadtleitbild, Digitalisierung und Tourismus sind Ziele

" Ich freue mich wahnsinnig aufs Anpacken", sagte Licht im Gespräch mit unserer Zeitung und ist sich wohl bewusst, dass in Burladingen einige Baustellen auf ihn warten. Nicht nur, wenn es um Investitionsstau und Tiefbau bei maroden Straßen geht. Bereits im Wahlkampf hatte er sie klar benannt. Mit den Bürgern will er ein neues Stadtleitbild entwerfen. Burladingen soll unter seiner Ägide wegkommen vom Negativ-Image der vergangenen Jahre.

Und die weitere Digitalisierung des Stadtkerns und der Ortsteile sowie der Schulen hat für Licht – auch der Gewerbeansiedlungen wegen – Priorität, wie er im Wahlkampf betonte. Zudem will er künftig mehr auf den Tourismus setzen und mit jenen Pfunden wuchern, die Burladingen als einer der größten Waldbesitzer des Landes hat.