Der Hauserner Ortschaftsrat mit Rathauschef Erwin Staiger, links, hat den Dorfbegang an der Grundschule begonnen. Rektorin Melanie Hirlinger fürchtet, dass Eltern abwandern. Der Friedhof mit dem neuen Behinderten-WC war eine weitere Station. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Ortsrundgang: Ortschaftsräte informieren sich / Eltern wünschen zusätzliche Betreuungsstunden

Burladingen-Hausen (eri). Die Hausener sind sich einig: Ihre kleine Grundschule, die derzeit von rund 80 Schülern aus Hausen, Starzeln und Killer besucht wird, ist gut geführt, bietet den Schülern interessante Projekte und soll auch für die Eltern weiter attraktiv bleiben. Wo da der Knackpunkt ist, das erfuhr der Hausener Ortschaftsrat bei seinem Dorfrundgang direkt von der Schulleiterin Melanie Hirlinger. Sie befürchtet, dass die Entscheidung des Gemeinderats, eine einzige weitere Stunde Betreuung pro Woche mehr für die Kinder einzurichten, womöglich ein paar Wochen zu spät kommt.

Denn die Eltern, die diese eine Stunde zwischen Mittagessen und Verlässlicher Grundschule brauchen, um weiter berufstätig sein zu können, würden sicher, so sagte sie es den Ortschaftsräten, an andere Schulen abwandern, wo die Kinder in dieser Zeit betreut sind. In Hausen gilt die Nachmittagsbetreuung derzeit an zwei Tagen – Dienstag und Donnerstag – für rund 25 Kinder. Die Eltern hätten gerne vier Tage und zudem auch eine zusätzliche Stunde zwischen Mittagessen und Nachmittagsbetreuung. Dass es um diese eine Stunde Diskussionen gibt, liegt daran, dass der Gemeinderat und die Stadt Burladingen gerade in Preisverhandlungen mit dem Haus Nazareth sind. Diese Einrichtung hat seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten Bereichen die Jugendarbeit für die Stadt übernommen, auch an den Grundschulen.

Das Haus Nazareth will, so war zu vernehmen, nach Jahren nun einmal wieder die Preise erhöhen. Das setze die Burladinger Entscheidungsträger unter Druck. Sie fordern mehr Transparenz in der Preiskalkulation, wohl auch, weil einige Gemeinderäte dann das herausrechnen wollen, wovon sie meinen, auch in der Jugendarbeit den Rotstift ansetzen zu können.

Ein heikles Thema, das in der nächsten Gemeinderatssitzung Ende Juli entschieden werden sollte, denn danach müssen die Eltern ihre Kinder auf den entsprechenden Schulen anmelden. "Und dass Eltern abwandern, das wollen wir vermeiden", stellte Ortsvorsteher Erwin Staiger beim Ortsrundgang mit seinen Ortschaftsräten und dem AfD-Gemeinderat Joachim Steyer, der den Rundgang begleitete, klar.

Auch Staigers Stellvertreterin Annette Riehle, die für die CDU im Gemeinderat ist und selber einige Kinder an dieser Grundschule hatte, ist der Wunsch der Eltern, ihre Kinder im Killertal lassen zu können, ein Anliegen. Sie hofft, dass die Eltern und Lehrer in der nächsten Gemeinderatssitzung präsent sind, um den Entscheidungsträgern ihr Anliegen zu verdeutlichen. Denn mit Blick auf Steyer, der zwar dafür plädiert, dass "alle sparen müssen", aber ausgerechnet bei dieser Stunde auch nicht den Rotstift ansetzen will, stellte Riehle klar: "Wir zwei Gemeinderäte allein können es halt auch nicht richten."

Dabei ist für die Küche und die Nebenräume zum Speisesaal von der Stadt schon kräftig investiert worden. Auch andere Räume der Grundschule, die einen neuen Anstrich erhalten haben, gefielen den Ortschaftsräten gut.