Kurvig und eng ist es entlang der Ebinger Straße im Ortsteil Hausen. Selbst mit hohen ELR-Zuschüssen könnte eine Dorfentwicklung rund um die zumeist sehr alten privaten Häuser sehr schwierig werden. Foto: Rapthel-Kieser

Wenn es um die Ausweisung des möglichen ELR-Sanierungsgebietes geht, steht wohl vor allem der Ortsteil Hausen vor einem Riesenproblem. Mitten durch den Ort zieht sich die viel befahrene Landesstraße 442. Es ist eng und auch hinter den alten Häusern ist kaum Platz.

Burladingen-Hausen - "Die ältere und ursprüngliche Bebauung zieht sich in der Ebinger Straße durch das ganze Dorf hinweg auf eine Länge von eineinhalb Kilometern mit einer meist sehr dicht an der Durchgangsstraße liegenden Bebauung", sagt der Ortsvorsteher Erwin Staiger im Gespräch mit unserer Zeitung.

Tatsächlich waren der Verkehr, die Geschwindigkeit der Autos, die Parksituation zu beiden Seiten der Ebinger Straße und die Fußgängerwege sowie die Ampel für Schüler in den vergangenen Jahren immer mal wieder Thema im Hausener Ortschaftsrat. Verkehrsschauen mit dem Landratsamt gab es einige, aber eine Dreißigerzone, wie viele es sich wünschten, war bislang nicht durchzukriegen. Nicht einmal für die Nachtstunden.

Dorfentwicklung sehr schwierig

All diese Gegebenheiten, so sagt Staiger nun, würden auch eine Dorfentwicklung sehr schwierig machen. Wohnen an der Durchgangsstraße, fehlende Stellplätze und zunehmender Verkehr seien eben nur schwer in Einklang zu bringen. Das wäre wohl mit ein Grund gewesen, weshalb bis vor wenigen Jahren, immer mehr Gebäude im alten Ortskern leer standen und Investitionen an diesen Gebäuden nicht vorgenommen wurden, schätzt der Hausener Rathauschef.

Trotzdem hat der Ortschaftsrat ein Sanierungsgebiet für das ELR-Programm, sollte es vom RP genehmigt werden, festgelegt: Es bezieht sich im Wesentlichen auf den als historisch zu bezeichnenden Ortskern von Hausen.

Einen Ortskern, den man sich üblicherweise als sehr kompakt und in der Regel um die Dorfkirche herum vorstellt, gibt es in Hausen aber in dieser Form nicht. Und: Aufgrund der offensichtlich großen Wohnungsnot habe sich das Bild in den vergangenen Jahren auch sehr verändert.

Die meisten der einst leer stehenden Häuser konnten verkauft werden und sind heute wieder bewohnt, sagt Staiger. Was oft fehle, sei aber eine grundlegende Sanierung dieser Häuser im äußeren Erscheinungsbild, einhergehend mit dem Schaffen von Stellplätzen auf dem eigenen Grundstück, soweit dies möglich sei.

Es gibt zwischen 15 und 45 Prozent Zuschüsse

Die Aufnahme in das Förderprogramm mit dann möglichen Baukostenzuschüssen sollte die Bürgerinnen und Bürger veranlassen, die Fördermöglichkeiten im öffentlichen, gewerblichen und privaten Bereich in Anspruch zu nehmen. Diese Fördermöglichkeiten sind umfangreich, die Sätze reichen von 15 bis 45 Prozent der anerkannten Investitionssumme. Vom Ortschaftsrat wurden in das Fördergebiet Grundstücke und Gebäude in der Binsenberg-, Bruck-, Dürer-, Ebinger-, Engelswies-, Gerber-, Kant-, Schlichte- und Sägmühlstraße aufgenommen.

In manchen Straßen sind es nur Teilbereiche. Im Plan sind rot leer stehende Gebäude, orange unbebaute Bauplätze, und gelb ist das gesamte Sanierungsgebiet. Auch kommunale Projekte werden mit hohen Zuschüssen gefördert.

"In Anbetracht einer bereits Corona-bedingt bestehenden engen Haushaltslage, die auch in den kommenden Jahren zu erwarten ist, konnte sich Bürgermeister Davide Licht unter haushaltsbedingtem Vorbehalt die jährliche Umsetzung eines Projektes in einem Stadtteil vorstellen", berichtet der Ortsvorsteher.

Für Hausen wurde vom Ortschaftsrat als Projekt erster Priorität die bereits für 2016 vorgesehene Grundsanierung der Sporthalle beschlossen.

Insgesamt seien rund 260 Grundstücke und Gebäude, deren Bewohner, leerstehende Häuser, Baulücken und freie Grundstücke in die Bestandsaufnahme der Ortsverwaltung aufgenommen worden.

Für 23 Gebäude und Grundstücke wurden von der Ortschaftsverwaltung wünschenswerte bauliche Maßnahmen an Gebäuden und Verwendungszwecke für im Sanierungsgebiet liegende unbebaute Grundstücke beschrieben und dargestellt.