Mit wunderbaren Liedvorträgen präsentierten die Gauselfinger und alle anderen Chöre ein umfassendes Programm. Foto: Bender

Gauselfinger Chor und vier Gastchöre begeistern Gäste in der Turn- und Festhalle.

Burladingen-Gauselfingen - Jede Menge Musik und gute Laune gab es beim gut besuchten Frühjahrskonzert der "Harmonie" Gauselfingen am Samstagabend, zu dem man Gastchöre geladen hatte.

"Ohne Sopran kein Elan, ohne Alt kein Halt, ohne Tenor kein Chor, ohne Bass kein Spaß." Michael A. C. Ashcroft, der Präsident des Chorverbands Zollernalb, sparte nicht mit eingängigen Slogans und Anerkennung. In einer enthusiastischen Rede lobte er die Chöre und freute sich an deren Gesang.

Gekommen war Ashcroft vor allem auch, um Roswitha Deifel für 30 Jahre aktives Singen auszuzeichnen. Viele Jahre war sie zweite Vorsitzende, dann erste Vorsitzende und sprang auch immer mal wieder als Dirigentin ein. Und auch am Samstag zeigte sie sich äußerst flexibel – so wie alle Harmonie-Mitglieder. Noch kamen sie mit bewirten kaum nach, da rief Vorsitzende Silvia Entress ihr "Bodenpersonal" auch schon auf die Bühne, um das Konzert mit einem ersten Liedblock zu eröffnen.

Die vier Lieder, die Michael Eisele ausgewählt hatte, zeigten gleich eine große Bandbreite – von Semino Rossi bis zu Andreas Gabalier. Während die Gauselfinger sich wieder um ihre Gäste kümmerten, für die sogar extra noch nachbestuhlt werden musste – so viele waren es – schmetterten die 16 Herren des Sängerbunds Haigerloch mit ihrem musikalischen Leiter Mike Kräll ganz selbstbewusst "Wir sind die Könige der Welt."

"Die meisten sind schon etwas über 70 Jahre", hatte Silvia Entress angekündigt. Doch so spontan, wie sie fürs Konzert zugesagt hatten, so spontan überbrückten sie auch die Wartezeit vor den Gesangseinlagen. Mit ihrem jungen Chorleiter stimmten sie bereits am Tisch ein Trinklied an und sorgten für Unterhaltung, bevor sie dann auf der Bühne auch mit der Stimme "Im tiefen Keller" landeten. Den älteren Herren wurde Respekt gezollt.

Das Kontrastprogramm ging weiter, als schätzungsweise 50 relativ junge Chormitglieder die Bühne stürmten. Nicht nur aktuelle Popsongs, auch den  "Tourdion" und "Biscaya" hatte der Chor "Impuls" Neufra mit seiner musikalischen Leiterin Regina Schoßer im Repertoire. An Stimmgewaltigkeit kaum zu übertreffen und wundervoll anzuhören. Der Chor aus der Nachbargemeinde bereicherte erstmals das Gauselfinger Konzert – aber sicher nicht zum letzten Mal. Schließlich hatte sich im Jahr 1632 Gauselfingen mit Neufra nach der Schlacht von Donauwörth verbündet und sich Respekt bei den Schweden verschafft, wie Entress augenzwinkernd erinnerte.

Mit einem lauten Knall kündigte sich dann der Männergesangverein Owingen an. Allerdings war es kein Pistolenschuss, der schon mal die "Golden Western Songs" einleiten sollte. Nein, Chorleiterin Patrizia Lormes-Schreijäg war einfach nur der massive Notenständer umgefallen. Und weil die Herren nicht nur die Lieder von Udo Jürgens so schön wiedergaben und bei den Western-Filmhits mit Cowboyhut auftraten, setzten sie gleich noch den "Bajazzo" obendrauf. Ob der Klassiker "New York, New York" von Frank Sinatra oder ganz modern "80 Millionen" von Max Giesinger – der Karl-Otto- Fetzer-Chor aus Hettingen war in jedem Genre stimmsicher.

Als Firmenchor von Trumpf im Jahr 1971 gegründet, benannte sich das Ensemble 1992 nach dem Tod des Gründers und langjährigen Chorleiters um. Inzwischen leitet Michael Wessner den Firmenchor, der zahlreiche Auftritte absolviert und schon öfter zu Gast beim Frühjahrskonzert in Gauselfingen war. Selbst Silvia Entress schwelgte in Erinnerungen an gemeinsame Projekte.

Und auch dieses wundervolle Konzert vom Samstag bleibt mit beeindruckenden Gesangsvorträgen und einem breiten Repertoire an Liedern und Genres sicher noch lange im Gedächtnis.